Thema:
Ein Minimalismus Experiment geht zu Ende... flat
Autor: Rikkimaru
Datum:27.10.18 01:58
Antwort auf:Was ich noch sagen wollte #237 von Bandit

Ich habe seit Anfang des Monats unfassbar sparsam gelebt. Hintergrund waren mehrere Umstände. Zum Einen das Gespräch mit einer Freundin, die super gut mit so wenig zurecht kommt und ich mich immer gewundert habe, ob ich das auch hinbekomme (Teilzeitjob, gerade mal 800 Euro, genießt lieber die freie Zeit) und auch die Sorge, was ist wenn ich mal nicht mehr soviel arbeiten kann, da ich immer mehr merke wie mich diese dauerhafte Arbeiten schlaucht.

Daher habe ich mir seit Anfang Oktober das Ziel gesetzt auf Hartz4 Niveau zu leben. Das heißt 400 Euro für mich zur freien Ausgabe. Natürlich müssen gewisse Kosten rausgerechnet werden, wie Auto, Inet, Telefon, etc... da diese ja auch geschäftlich dazu gehören. Das Experiment nähert sich jetzt dem Ende und ich muss sagen: WOW. Ich war selbst überrascht.

Am Anfang ist mir das echt sehr sehr schwer gefallen. Ich war sonst immer jemand der gerne Leute eingeladen hat, oder vor allem sehr häufig Essen gegangen ist. Das habe ich komplett gekippt und habe mir Zeug gekauft und selber gekocht. Bars, etc... habe ich komplett sein lassen, eines meiner größten finanziellen Löcher. Alkohol komplett abgeschrieben. Anfänglich noch geraucht, und auch beinahe zum Kettenraucher mutiert, und dann das auch abgestellt, als ich gemerkt habe das mich das am Tag im Schnitt ca. 8 Euro kostet.

Der Konsum wurde drastisch eingestellt, was Spiele, Merchandise, Filme oder ähnliches anging. Sonst habe ich mir auf jeden Fall immer jeglichen Scheiß gekauft.

Schlussendlich habe ich das Ganze mit den 400 Euro hinbekommen. Für mich wirklich ein großes Umdenken, da ich mir überlegt habe das jetzt auf Dauer durchzuziehen und so viel Geld anzusparen um vielleicht andere Arbeiten eher ruhen zu lassen.

Ausgegeben habe ich für Essen in den 4 Wochen gerade einmal, ca. 140 Euro. Gekauft wurde viel Obst, Gemüse, Brot. Wasser gab es aus der Leitung, oft mal mit Tee oder Vitamtabletten.

Für Spiele und Serien gingen immer noch ca. 130 Euro drauf. Einigen Steamsales konnte ich nicht Nein sagen und Soulcalibur 6 war ja auch noch da :)

Der Rest ging für Zigaretten, Klopapier und sonstigen Mist drauf. Ganz so spartanisch will ich nicht mehr leben, aber ich fühle mich beinahe wieder auf Studentenniveau und bin echt glücklich, dass mal wieder gemacht zu haben.

Ich habe über 10 Kilo abgenommen, da keinerlei Fastfood, Alkohol oder ungesunder, bzw. unnötiger Mist getankt wurde.

Die Überlegung dahinter ist natürlich einfach zu sagen, dass ich nur ncoh meine künstlerischen Sachen mache, die mir in Relation zu den anderen Tätigkeiten gar nicht so viel Geld einspielen, mich aber glücklich machen.

Ich vermisse aktuell einfach die Freizeit die ich früher hatte, ich habe kaum noch Zeit ein Buch zu lesen, Computerspiele zu spielen oder sonstiges. Jetzt noch mit der ganzen Japan Sache ist mein Zeitkontigent sowas von tot, dass das kein erfreulicher Umstand mehr ist.

Der nächste Schritt des Experiments wird jetzt sein, wie ich mein Leben, so wie ich es mir vorstelle halten kann, mit dem geringsten Aufwand an Arbeit. Das heißt ich würde natürlich gerne in Asien/Deutschland leben. Dieser Doppelaufwand kostet natürlich mehr.

Bin mal gespannt wie das ausgeht. Ich kann es auf jeden Fall nur empfehlen. Dieser Minimalismus ist das größte Geschenk das ich mir auf Dauer machen konnte.


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