Thema:
Re:Welches Problem willst du damit lösen? flat
Autor: Fohlenfan77
Datum:22.10.18 10:38
Antwort auf:Welches Problem willst du damit lösen? von K!M

>Das würde ein "regulatorischen" Politikwechsel ohne Wahlentscheidung bedeuten.
Warum? Wir wählen in Deutschland ja den Kanzler / die Kanzlerin nicht direkt. Dass sich Mehrheiten auch zwischen Wahlen ändern können, zeigte die Wahl von H. Kohl zum Bundeskanzler.

>Wenn wir Merkel nicht mehr als Kanzlerin haben wollen, dann ist das bei der nächsten Wahl. Wenn wir zufrieden sind, warum sollte die dann nicht weiter Kanzlerin bleiben, so sie denn immer wieder gewählt wird? Aus welchem Grund?
>

Das "Problem" bei solch langen Kanzlerschaften (Kohl / Merkle) sehe ich eher in dem Machtvakuum, das sich um die Kanzler herum bildet. Starke Personen neben den Kanzlern gibt es nicht, bzw. kaum. Durch dieses Vakuum ist imo kein dauerhaftes Regieren möglich, was sicherlich auch so ursprünglich gewollt war. Aber damals ist man, aufgrund der damaligen Parteienlandschaft in der BRD, nicht von solch langen Kanzlerschaften ausgegangen, wie es bei Merkel und Kohl heute der Fall ist.
>
>Durch unser föderales System und unsere Mehrparteiendemokratie, haben wir gar keine allein-/durchregierende Kanzler jemals gehabt. Die waren immer äußeren Zwängen und Kompromissen unterworfen. Welches Problem soll das lösen?
>

Dadurch dass sich die Parteienlandschaft seit den 80ern in der BRD kontinuierlich ändert, sind solche langen Regentschaften aber möglich geworden (zumal eine Koalition mit den Parteien am äußeren Rand aktuell nicht gewünscht ist). Da bleibt für eine Regierungskoalition nicht mehr viel übrig. Daraus ergeben sich langfristige Kanzlerschaften

>Durch einen festen Stichtag des Wechsels, werden dann Jahre vorher schon Kronprinzen/-prinzessinen im Position gebracht. Das ist auch keine "schöne" Politik dann.
Kann man sicherlich so sehen. Aber, es würde die Parteien auch dazu zwingen, sich an der Spitze breiter aufzustellen und Kontinuität in ihre politische Agenda zu bringen, was sicherlich kein schlechter Ansatz wäre.


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