Thema:
Warum fordert niemand eine Reform des Gesundheitswesens? flat
Autor: Rand al'Thor
Datum:18.10.18 14:52
Antwort auf:Politik in Bund, Land und Europa Teil 2 von Telemesse

Es gibt mittlerweile genug Studien die zeigen, dass in Deutschland zu viel operiert wird. Manche OPs haben sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt, was alleine mit der demographischen Entwicklung in Deutschland nicht zu erklären ist. Das betrifft nicht nur privat geführte Krankenhäuser. Eine Freundin von mir arbeitet in einem Krankenhaus mit kirchlichen Träger und da gibt es viel mehr Schilddrüsen-OPs als früher, weil diese besonders lukrativ sind.

[https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/ndr/operationen-abrechnung-100.html]

Wäre es für die Gesellschaft nicht günstiger wenn man die Krankenhäuser einfach machen ließe und erstmal alle anfallenden Kosten erstatten würde? Das könnte allerdings dazu führen, dass zu wenig operiert wenn ein Krankenhaus sonst im Vergleich zu anderen Krankenhäusern zu teuer wäre und die Schließung droht.

Qualität könnte man ja auch benchmarken, indem die Krankenkassen die Patienten und Mitarbeiter mit anonymisierten Fragebögen analysieren. Dann gäbe es keine Anreize mehr auf eine konservative Behandlung zugunsten einer ertragreichen OP zu verzichten.

Von den Spitzenpolitikern der im Bundestag vertretenen Parteien habe ich bisher keine Forderungen nach einem radikalen Systemwechsel gehört. Dabei ist dies ein Thema, dass deutlich wichtiger als die Kriminalität von Flüchtlingen.


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