Thema:
Re:Wieder Feinstaubalarm im Stuttgart flat
Autor: Droog
Datum:16.10.18 17:12
Antwort auf:Re:Wieder Feinstaubalarm im Stuttgart von laubkerl

>>…Selten eine Stadt mit katastrophalerer Infrastruktur erlebt: Viel Industrie, viele Pendler aus dem Speckgürtel, aber kaum ÖPNV in diesem Speckgürtel und keine vernünftigen Umgehungen der Innenstadt.
>
>Das Problem haben aber mehr oder weniger alle größeren deutschen Städte. Wir löffeln zur Zeit die Stadtplanungen der 1960er Jahre aus, die voll aufs Auto gesetzt hat und gleichzeitig löffeln wir ironischerweise auch den Widerstand gegen jene Verkehrspolitik aus, die in den 1970ern an Fahrt (höhö) gewann. Würden nämlich alle Projekte verwirklicht die seit 40 Jahren in der Schublade liegen, würde der Verkehr flutschen. Nur wären dann halt etliche Stadtteile innerstädtischen Schnellstraßen zum Opfer gefallen und die Landschaft wäre zugeplastert mit Autobahnen. Das wollte und will man nicht mehr und deshalb hakt und klemmt es überall.
>
>Versuch heute nochmal deinen Autobahnring zu bauen oder Schneisen für ÖPNVzu schlagen, ich prophezeie Dir heftigsten Widerstand.


Der Widerstand kommt aber vom "Pöbel", die dann wieder X Bürgerinitiativen gründen.

>
> Lieber erklären grüne Schlaumeier die nicht Auto fahren müssen anderen das sie nicht mehr Auto fahren dürfen. Das ist die altbewährte deutsche Lösung.



Es geht nicht ums müssen (also Berufspendler), sondern um aus Bequemlichkeit das Auto bei jeder Gelegenheit in Anspruch zu nehmen. Gerade bei jungen Autofahrern (insbesondere Mädchen) ist das eine ätzende Angewohnheit. Muss ich unbedingt mein PKW benutzen, um zum Fitnesstudio zu kommen, welches 2,5km von meinem Wohnort entfernt ist? Und glaub mir, dass machen hier sehr viele.

Ich werde von manchen schon schief und wie ein Freak angeguckt, weil ich fast ganzjährige mit dem Fahrrad 6km, 5 Tage die Woche zur Arbeit strampel.
"Das könnte ich nicht!!!"
Diese extreme Verweichlichung der Gesellschaft ist schon mitunter traurig anzuschauen. Und dann muss ich mir teilweise noch anhören, ich wäre ja kein richtiger Mann, weil ich keinen Führerschein besitze und ich Autos nichts so richtig abgewinnen kann.


Nein, Kraftstoff ist einfach noch viel zu günstig.

Damit will ich nicht behaupten, dass die Politik hier in Sachen überarbeiteter Infrastruktur fein raus wäre, aber immer nur fordern, ohne dafür Kompromisse einzugehen funktioniert nunmal nicht.


< antworten >