Thema:
Re:NFL: Echt unentschlossen (CTE usw.) flat
Autor: DJS
Datum:12.10.18 16:30
Antwort auf:NFL: Echt unentschlossen (CTE usw.) von cis!one

>2. Ich verspüre selber auch selber überhaupt keine Lust, diesen Sport auszuprobieren. Dafür finde ich die Action auf dem Feld echt zu heftig.

Flagfootball ist wirklich super. :) Spiele ich manchmal 3 gegen 3 mit anderen Ü40ern, macht wirklich mega viel Spaß.
Ich hätte aber auf jeden Fall auch Lust auf richtigen Football gehabt. Mit den jetzigen Infos ist es aber wohl besser, dass es nie dazu gekommen ist...

>3. Ich habe bei meinem ersten Post zum Thema NFL extra das Thema Head Injuries (CTE) ausgelassen, weil ich dachte, dass dies ein aufgebauschtes Thema in Deutschland sei. Aber auch jenseits von Sports Illustrated ist das ja ein riesiges Thema in den USA. Ich habe da inzwischen soviel traurige Geschichten gelesen ... über Selbstmorde nach der Karriere, Demenz, Depression ... echter Wahnsinn.

Die NFL sieht da schon nicht gut aus, beim Zurückhalten der Informationen usw. Klar, es geht ums Geld und die Gesundheit der Spieler ist da eher zweitrangig. Damit kommen sie jetzt aber nicht durch und verändern nun die Regeln um das Spiel zumindest minimal sicherer zu machen. Wirklich viel wird das nicht bringen, man sorgt sich aber wohl um den Nachwuchs...

>4. Football spielt man anscheinend nicht aus Spaß, sondern aus Gruppenzwang, Geldsorgen, Fame und Bitches. So wirkt es auf mich. Denn wer tut sich freiwillig so etwas an? Dazu ein Kommentar aus der News York Times:
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>"Peer pressure, adulation, letter sweaters, academic breaks from sympathetic teachers, and some imaginary heroic status all combine to recruit young boys to join up [football]. This has devolved into some kind societal malaise involving militarism, aggressive behavior, America First, blah, blah, blah. "


Naja, es wird solche Fälle geben, klar. Aber selbst in der NFL sieht man Ü35er, die schon 50M+ $ verdient haben und längst auf dem Sofa liegen könnten. Trotzdem machen sie weiter und sind tottraurig wenn sie aufhören müssen. Keiner kann mir erzählen, dass einer wie JJ Watt keinen Spaß am Football hat. :)

Man darf aber nicht vergessen, dass College Football für sehr viele auch die Chance auf eine kostenlose Ausbildung ist.

>5. Und ich habe ein paar krasse "Motiviationstexte" beim College Football gelesen. Wie da der Gegner gekillt werden soll, kann schon mal bei Jungs unter 20 für Verwirrung im Kopf sorgen. Nicht umsonst scheinen sehr oft gerade College Football Spieler in Gang Rapes verwickelt zu sein.

College Football ist auch nicht so meins. Schon alleine, dass da 18jährige vor 70000 Zuschauern rumlaufen und wie die Megahelden gefeiert werden finde ich etwas gewöhnungsbedürftig. Das Spiel an sich gefällt mir auch nicht wirklich.

>Die taktische/theoretische Seite mit den verschiedenen Spielzügen und der "Pace of Play" gefallen mir außerordentlich gut und machen Bock auf mehr.
>
>Aber ich bin momentan sehr unentschlossen, ob ich weitere Lebenszeit in eine Sportart stecken soll, die nachweislich Spieler gesundheitlich schadet? Ich meine, wenn man schon das eigene Kind nicht zum Football schicken will?! ....


Das sind Erwachsene die spätestens jetzt wissen was sie tun. Einer von denen (Duvernay-Tardiff, Google ihn mal. :) ) ist sogar ein komplett ausgebildeter Arzt und er spielt in der O-Line, was nicht gerade ungefährlich ist. Ich schaue Football mit reinem Gewissen. OK, ich bin ein schlechter Mensch, aber was soll ich tun? ;)


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