Thema:
Re:So ein Schwachsinn.... flat
Autor: _bla_
Datum:11.10.18 19:45
Antwort auf:Re:So ein Schwachsinn.... von waldmeister

>>Es geht ja gerade nicht um die Summe, sondern um die Spitzen. Die Grenzwerte sollen halt überall eingehalten werden.
>
>Nur misst man ja nicht überall - sondern nur dort wo Messstationen stehen.


Ja, aber das Gericht hat ihnen eine lange Liste von Straßen geschickt, in denen geprüft werden muss, ob Fahrverbote nötig sind. Ohne Messungen auch dort, werden sie diesen Prüfauftrag nicht erfüllen können.

>> Und neben Ausweichen auf andere Straßen geht es halt auch darum, das die Leute auf andere Verkehrsmittel und Autos ausweichen.
>
>Das wird so nie funktionieren. Die Leute stehen schon heute im Stau - keiner weicht auf irgendwas aus.


Da hat enju ja schon einen guten Link gepostet, ausweichen passiert eben doch, besonders auch in Städten wie Berlin, wo der ÖPNV ziemlich gut funktioniert und auch mit hoher Frequenz fährt.

>Und es ist und bleibt Betrug falsche Ausstoß- und Verbrauchswerte zu bewerben.

Ja. Allerdings liegt die Schuld imho auch teilweise an der Politik. Wenn jahrelang vermittelt wird, das man das mit den Abgaswerten nicht so richtig ernst nimmt, dann führt das halt letztlich auch dazu, das kein Hersteller sich einen Wettbewerbsnachteil ans Bein binden will, weil er als einziger die Grenzwerte ernst nimmt. Wenn Hersteller halt ganz offiziell nur in einem winzigen Temperaturfenster eine richtige Abgasreinigung durchführen, dann ist im Endeffekt praktisch genauso schlimm, wie wenn bei VW der Testzyklus erkannt wird.

>Da werde ich mir doch nicht gezwungermaßen ein neues Auto kaufen und das Geld genau dieser Industrie nochmal in den Rachen werfen. Diese Umtauschprämie ist eine Frechheit obendrein.

Ja. Zudem die Umtauschprämie in vielen Fällen einfach nur sonst ohnehin übliche Rabatte ersetzen dürfte. Es nützt ja nichts, wenn man 5.000 Euro Rabatt auf den Listenpreis bekommt, wenn ohne Umtauschprämie man beim ganz normalen Händler ohnehin problemlos entsprechend viel Rabatt bekommen hätte.

>> Wenn du durch das Ausweichen jeden Morgen 15 länger brauchst, dann verliert halt das Auto seinen Zeitvorteil gegenüber dem ÖPNV.
>
>Ich wette, dass das niemanden interessiert.


Natürlich hat ein Auto noch andere Vorteile, aber wiederum auch andere Nachteile. Ich halte Fahrverbote und einen Ausbau des ÖPNV für die richtige Antwort.
Das kann die Luftqualität massiv verbessern und hat zudem den ungewöhnlichen Effekt, das ein besonders gut funktionierender und damit beliebter ÖPNV im Betrieb tatsächlich wesentlich günstiger sein, als ein ÖPNV, der schlecht funktioniert und deshalb kaum genutzt wird.

Bei Fahrverboten finde ich glaube ich eine Lösung ähnlich der Citymaut in London am besten. Ich würde jetzt niemandem ganz verbieten bestimmte Strecken zu nutzen, aber eine an die Abgase gekoppelte Maut scheint mir sinnvoll. Wer dann einen alten Diesel hat und nur selten in die Innenstadt fährt, kann das auch weiterhin machen, zahlt dann halt eine ziemlich hohe Gebühr dafür, aber wer jeden Tag in die Stadt fährt, der wird halt nicht jeden Tag dafür 20 Euro Maut zahlen, sondern sich was anderes überlegen.


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