Thema:
Re:Wir wussten was wir tun. flat
Autor: Joschi
Datum:09.10.18 13:59
Antwort auf:Re:Wir wussten was wir tun. von X1 Two

>>Du vertraust also einer obskuren Studie (wer hat die bezahlt?) gegenüber den Erkenntnissen von 99,99% aller Wissenschaftler zu dem Thema?
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>Wer bezahlt eigentlich die Forschungsarbeit von Wissenschaftlern? Hast du dich mal gefragt, warum dein Arzt dir gerade Medikamente einer Marke verschreibt? Es gibt überall Eigeninteressen. Es gibt eine gewaltige Industrie, die profitiert, wenn der Klimawandel nur eine Erfindung ist. Es gibt eine genauso gewaltige Industrie, die profitiert, wenn er real ist. Jede Seite finanziert Forschungsprojekte. "Ergebnisoffen". Aber nur wer die "richtigen" Ergebnisse publiziert bekommt auch Anschlussfinanzierungen. 99 % aller Wissenschaftler sind abhängig. Wie wir alle.


Das ist Humbug. Alle Menschen sind abhängig. Trotzdem kenne ich fast ausnahmslos Wissenschaftler, die unabhängig sind und Wissenschaftsgläubig, also interessiert an einer objektiven, fundierten sachlichen Feststellung. Gerade in Deutschland ist der Grad der Grundfinanzierung hinreichend. Es ist sogar umgekehrt: Wenn Du Dich als Wissenschaftler kaufen lässt, bist Du ganz schnell weg vom Fenster. Es gibt wissenschaftliche Redlichkeit und Unabhängigkeit. Vielleicht nicht ausnahmslos aber meiner Meinung nach doch überwiegend.

Du musst bei Deinem Vergleich bedenken: einige Mediziner haben von Wissenschaft keine Ahnung, man darf das nicht gleichsetzen.

Das einzige, was man kritisieren kann ist, wie Modelle und wissenschaftliche Aussagen in den Medien wiedergegeben werden. Gerade der Umgang mit Wahrscheinlichkeiten scheint für die meisten Menschen ein großes Problem darzustellen.

Von der Gesamtaussage, dass der Klimawandel höchstwahrscheinlich menschengemacht ist, wahrscheinlich noch aufgehalten werden kann und sehr wahrscheinlich massiven negativen Einfluss auf unsere Zukunft haben wird, wenn wir das nicht tun, nehmen einige Menschen das dreifache Vorkommen des Wortes Wahrscheinlichkeit und bauen daraus ein Negativum: dass es alles quatsch ist, weil es ja nicht 100%ig sicher ist, weil eh jeden Moment ein Sonnensturm oder ein Meteor unsere Zivilisation auspusten kann, weil böse Menschen daran Geld verdienen, wenn es stimmen würde. Das ganze wird so lange relativiert, bis die Gesamtaussage völlig irrelevant erscheint, weil man eh nicht weiß, was man noch glauben soll.

Auch diese Diskussion und Deine Äußerung trägt dazu bei. Viel interessanter ist doch: was können wir tun?


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