Thema:
Re:Das Halbwissen in diesem Ast ist mal wieder erschreckend flat
Autor: Zinkhal
Datum:28.09.18 21:55
Antwort auf:Re:Das Halbwissen in diesem Ast ist mal wieder erschreckend von _bla_

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>>Ein verheiratetes Paar bei dem beide Partner ungefähr das gleiche verdienen, profitiert dagegen Null Komma Null von diesem "tollen" Splitting.
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>Richtig.
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>>Das ganze mag vielleicht 1956 ganz sinnvoll gewesen sein, als beim Großteil der Familien in Deutschland nur einer arbeiten gegangen ist aber in der heutigen Zeit ist dieses System der einstigen Erleichterung nur noch hoffnungslos überholt, nicht alltagstauglich und fördert gerade mal eine Minderheit der Besserverdienenden.
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>Unfug, das Ganze ist einfach eine Frage der Fairness. Es führt nämlich einfach nur dazu, das es keinen Unterschied macht, wie sich das Einkommen auf die Partner verteilt. Durch das Ehegattensplitting zahlen alle Ehepaare mit gleichem Gesamtbruttoeinkommen auch die gleichen Steuern. Wenn du zwei Ehepaare hast und beide Paare verdienen bspw. 100k pro Jahr, nur das sich eben bei einem Paar das Einkommen aus 50k+50k ergibt, aber bei anderen Paar sind es 70k+30k, dann zahlen dank Ehegattensplitting beide Paare die gleichen Steuern. Ohne das Ehegattensplitting würde das Paar mit 70k+30k hingegen wesentlich mehr Steuern zahlen. Du solltest auch nicht vergessen, das sich Einkommensunterschied auch häufig durch Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Kinderbetreuung ergeben. Warum sollten ausgerechnet diese Paare mehr Steuern zahlen?


Nach deinen Ausführungen ist es also gerechter, wenn ein kinderloses Ehepaar weniger Steuern bezahlt, als ein alleinerziehender Elternteil, obwohl in Summe die gleichen Einkünfte vorliegen? Na ja. Genauso wenig leuchtet es mir ein, das ich als Single mehr Steuern zahlen sollte, als ein kinderloses Ehepaar, dass in der Summe gleichviel verdient. Wie von Gaius B. angesprochen, haben wir einen progressiven Steuersatz, der sich nach der individuellen Leistungsfähigkeit richtet. Das Konstrukt der Ehe als einziges Argument der Steuervergünstigung anzuführen, hat nichts mit sozialer Gerechtigkeit zu tun.

Ich finde, dass grundsätzlich der begünstigt werden sollte, der einen wesentlichen Beitrag zur Gesellschaft leistet. Dies ist für mich unter anderem das Großziehen eines Kindes. Diese Gruppe gehört (auf welchem Weg auch immer) deutlich mehr entlastet. Die Ehe allein sollte dieses Privileg nicht gewähren.


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