| Re:Interview: Daniel Bax über rechte Parallelöffentlichkeit |  |
"Herr Bax, haben die Medien die AfD mit stark gemacht?"
"Daniel Bax: Ich fürchte, ja. Wenn man sich anschaut, welche Themen in den TV-Talkshows der letzten Jahre dominiert haben, dann waren das die Themen der AfD. Überdurchschnittlich viele Talkshows drehten sich um Themen wie Flüchtlinge, Islam und Terrorismus, und übernahmen schon im Titel und der Anmoderation die Schlagworte und oft auch die Perspektive der Rechtspopulisten, die in diesen Zusammenhängen stets ein Bedrohungsszenario zeichnen."
So ein Unsinn. Diese Themen waren in den Medien, weil es Themen sind, die große Teile der Bevölkerung nun mal bewegen. Und oh Wunder, die Medien liefern das ab, was ihre Konsumenten sehen, lesen und hören wollen. Die Medien haben die AfD sicher nicht stark gemacht, sondern die Unfähigkeit der anderen Parteien, diese Themen so aufzugreifen, dass man der Bevölkerung die Ängste nimmt.
"Wir als Journalisten sollten nicht nur über den Klimawandel reden, wenn es im Sommer mal etwas heißer ist als sonst. Und wir sollten auch mehr über Kinderarmut und die Schere zwischen arm und reich in diesem Land reden."
Da sieht sich jemand als Meinungsbilder, verkennt aber völlig, dass der Journalismus seit zehn Jahren nun mal notgedrungen das verkauft, was gewollt wird. Weil die, die sich dagegen stemmen, pleite gehen.
Und man sollte der AfD auch nicht begegnen wie jeder anderen Partei, wie er zum Schluss fordert. Nein. Man sollte sie ausgrenzen, man sollte nicht über sie berichten, man sollte sie schlicht medial begraben. Denn genau das war der Fehler, der Trump zur Präsidentschaft geführt hat. Hätte man ihn mit der gleichen Verachtung gestraft, die er der Presse gegenüber zeigt, dann wäre er niemals ins Amt gekommen. Die AfD ist nur so stark wie ihr Bekanntheitsgrad es zulässt. Warum sind die denn so extrem? Weil genau das Schlagzeilen bringt.