| Erkundung der Eisenbahnstrecke |  |
Irgendwann als Teenager, wir, ein paar alte Schulkumpels und ich, waren vielleicht 14 Jahre alt. Irgendwer aus der Gruppe wollte unter der Eisenbahnbrücke in der Gegend unbedingt was sprühen. Also sind wir mit zum Schmiere stehen runter in die Gleisanlagen. Man kam da relativ ungehindert hin. Und dann setzte die Gruppendynamik ein: "Hey, lass doch mal weiter nach vorne gehen, da gehts doch in Richtung Olympiastadion". Also sind wir ein paar hundert Meter auf den Gleisen gewandert, es waren locker 4-5 "Spuren", also bildeten wir uns ein wir könnten im Zweifelsfall ja aufs andere Gleis springen. Und wir fühlten uns wahnsinnig cool die Gegend da auszukundschaften.
Nur irgendwann bemerkte uns einer der Kleingärtner, die dort allsamt Eisenbahner waren und ihre Parzellen direkt an den Gleisanlagen waren. Man wollte uns natürlich da wegfangen, rief Lautstark nach uns und wir wollten nur noch weg. Wir hörten Hunde, rannten immer und immer weiter, hörten aus dem Halbdunkel gefühlt von überall Stimmen. Es war fast eine Treibjagd. Auf die Idee uns einfach zu "ergeben" kamen wir natürlich nicht. Das hätte ja Ärger mit der Polizei und in Folge dessen mit den Eltern gegeben. Also immer weiter. Irgendwann sind wir völlig erschöpft und schmerzbefreit über einen Zaun mit Stacheldrahtaufsatz gesprungen - wir hatten natürlich alle blutige Hände. Und wirklich keine 10 Sekunden nachdem wir drüber waren, fuhr genau auf unserem Gleis ein Güterzug mit vollem Tempo an uns vorbei. Und so aus der Nähe wirkte das auch viel Schneller als wir uns Züge mit 14 Jahren so vorstellten. Hätte böse enden können. Und das alles wegen einem echt hässlichen Graffiti ;-)