Thema:
Re:May schließt den letzte Notausgang - kein 2, Referend flat
Autor: Dr. Robotnik
Datum:03.09.18 18:50
Antwort auf:Re:May schließt den letzte Notausgang - kein 2, Referend von FS

>>Du behauptest, dass es ab April 2019 zu einem harten Brexit ohne Freihandelsabkommen kommen wird ("als ob vor der Küste von Frankreich Atlantis auftaucht und darum bittet mit der EU Geschäfte zu machen").
>Ich behaupte, dass das nicht passiert.
>
>Rechtlich ja weil dann der Artikel 50 abgelaufen ist und sie keine Regelung gefunden haben. In der Praxis aber erst Dezember 2020. Sie haben ja nun bis Dezember 2020 eine Art "timeout" bekommen.
>Zitat: "Vom 29. März 2019 bis Ende Dezember 2020 soll Grossbritannien eine Art EU-Passivmitglied bleiben, das keine Stimmrechte hat, aber weiter ins EU-Budget einzahlt, EU-Gesetze (inklusive Personenfreizügigkeit) befolgt und sich Urteilen von EU-Richtern unterstellt."


Okay, wir können also bis hier hin schonmal festhalten, dass die Briten ab April nicht wie Atlantis behandelt werden?
>
>Also alles um diese Zeit verschoben (und in der Zeit das UK quasi unmündig gemacht), aber danach greift der Artikel 50 - sprich EU Austritt. Ein erneutes Referendum wäre die Möglichkeit die Mitgliedschaft erneut zu beantragen, aber dann gibt es sicher keine Extrawürste mehr wie sie die UK früher hatte.
>
>Siehe:
>[http://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/eu-affairs/20170324STO68408/artikel-50-so-verlauft-das-eu-austrittsverfahren]
>
>"Wird nach zwei Jahren kein Abkommen erzielt und die Frist auch nicht verlängert, so scheidet das Vereinigte Königreich automatisch aus der EU aus. Wird außerdem kein Abkommen über die Handelsbeziehungen geschlossen, dann müsste das Land nach den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) mit der EU Handel treiben."


Über die Theorie brauchen wir nicht zu sprechen.
>
>Vorstöße der UK in Richtung Rosinenpicker Abkommen wurden ja bereits von der EU abgelehnt.


Ist bekannt und auch gut so. Spielt jetzt aber erstmal keine Rolle.

>Die EU will nur simple Handelsbeziehungen (wie man sie mit ziemlich jedem Land hat).

Die Sache ist dann doch etwas komplexer, da hier auch vieles zusammengewachsen war.
>
>In London gibt es zudem immer keinen Plan, wie die Wirtschaftsbeziehungen zur EU nach dem Austritt konkret aussehen sollen.


So wirkt es tatsächlich, was extrem peinlich ist.

>Die UK Regierung hat jetzt auch die Öffentlichkeit über ihre Pläne bei einem Brexit ohne Abkommen mit der EU informiert. Für mich sieht das so aus als ob sie dieses Szenario auch für das Wahrscheinlichste halten.

Weiß ich nicht.
>
>Die EU darf ja auch aus Selbstschutzgründen den Briten den Ausstieg nicht extra komfortabel und einfach machen, sonst hauen auch andere Länder ab und das Projekt EU zerbricht.


Dass es unangenehm werden muss ist auch klar, und damit wären wir endlich wieder am Ausgangspunkt:  
1. Ich sagte bewusst "ich glaube", denn Aussagen die die Zukunft betreffen und nicht im Konjunktiv verfasst sind, stoßen mir immer etwas auf (Ausnahmen bestätigen die Regel).
2. Im April wird es sicher nicht schon so sein, dass GB wie ein Drittstaat nach WTO Regeln behandelt wird.
3. Scheint es mir am wahrscheinlichsten, dass das auch später nicht passiert. Zumindest nicht mit aller Härte und aller Konsequenz. Möglich wäre es aber natürlich, wenn die Briten sich nicht bewegen.
Aber eben sicher scheint mir das nicht.
Du hingegen denkst, dass wäre schon klar.
Da Frag ich mich: Woher willst du das wissen?
Ne Begründung hab ich dafür nicht gesehen.
Aber von mir aus: Schwamm drüber. Wir drehen uns im Kreis. Bier darfst du mir trotzdem schicken.

>Natürlich kann man genau diesen Weg wählen, aber ich hoffe ganz so kurzsichtig sind Juncker und Co. dann doch nicht.


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