Thema:
Re:VW pfui und hui flat
Autor: X1 Two (deaktiviert)
Datum:02.09.18 14:32
Antwort auf:VW pfui und hui von FS

>VW hat also sehr viel Dreck am Ölstab. Die tätige Reue zeigt sich ja nun mit ihrem VW i.D. Programm welches ab 2020 angeblich ganz groß losgeht mit dem VW Neo. Einem "echten" e-Golf (der 2014er retrofit Wagen zählt nicht):

Mach dir mal keine zu großen Hoffnungen. Erstens ist der Neo kein Golf. Es wird beide geben und der Neo wird mit Sicherheit 20 bis 25 % teurer sein in der Basisvariante mit 400 km Reichweite. Zum Vergleich: Reichweite eines Standard-Golf liegt bei 800 km. Bis 2025 will VW einen Anteil von 7 bis 8 % Elektroautos (1 Million) haben bei den Gesamtverkaufszahlen.

>Damit die alten Petrolheads im Management persönlich umlernen und auch in der Öffentlichkeit positiver gesehen werden sollen sie künftig in Elektroautos fahren:

Dem Management ist doch völlig schnurz, ob sie nun Autos mit Wasserantrieb oder mit Benzin oder mit Strom verkaufen. Wichtig ist die Marge.

>Ich glaube mittlerweile, dass VW ernsthaft vom Saulus zum Paulus wird. Die Nackenschläge durch massive Strafzahlungen und Imageverlust waren wohl so schmerzhaft, dass man sich nun ernsthaft und nicht nur per Feigenblatt ändern will.

VW wird nicht zum Paulus und sie ändern sich mit Sicherheit nicht wegen Imageverlust, schließlich sind die Verkaufszahlen nach dem Skandal nicht eingebrochen, sondern weiter gestiegen. Sie haben einfach nur einen besseren Überblick über den Markt und dessen Wünsche als du oder ich. Deshalb verdienen sie 15 Milliarden im Jahr. Sie können antizipieren, ab wann es Sinn macht, auf Elektrofahrzeuge zu setzen. 2021 kassiert die EU Strafzahlungen, wenn der Flottenverbrauch eines Herstellers über 95g CO2/km liegt, VW droht da eine Milliarde pro Jahr. Aber bis dahin heißt das Ziel natürlich Gewinnmaximierung, weshalb Elektroautos im Moment noch keinen wirtschaftlichen Sinn machen. Und da man üblicherweise nicht alle paar Jahre ein Auto kauft ist auch völlig egal, ob es 2018 irgendwelche Konkurrenten gibt.

Und ein E-Klein- bzw. Kompaktfahrzeug macht deshalb Sinn, weil reine Elektroautos doppelt berechnet werden. Für ein verkauftes E-Fahrzeug kannst du zwei Benziner mit bis zu 190g CO2/km (das entspricht ungefähr 9 Liter Benzin auf 100 km) verkaufen, ohne Strafen zu befürchten. Lustigerweise fördert Tesla die Umweltverschmutzung - indem sie Emissionszertifikate verkaufen, an Firmen, die zu viele Emissionen haben. Statt diese zu senken können sie von Tesla Zertifikate kaufen und ihre eigenen so schönrechnen.


> Toyota dagegen sehe ich auf dem falschen Weg und könnten ein tragisches Schicksal erleiden weil sie die Zeichen der Zeit viel zu spät erkennen.

Wie kommst du drauf? Toyota hat mehr Erfahrung mit Elektroantrieben als alle anderen. Seit 20 Jahren bauen die Hybridfahrzeuge mit großem Erfolg.


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