Thema:
Re:Ich bin gegen sozialen Wohnungsbau flat
Autor: _bla_
Datum:25.08.18 06:14
Antwort auf:Re:Ich bin gegen sozialen Wohnungsbau von chifan


>Es geht doch um einen Mix in Mehrfamilienhäusern. Wenn du 50 Wohnungen hast, wird ein Teil verkauft, ein Teil normal vermietet und ein Teil per WBS vergeben.

Dieses WBS System ist imho einer Gründe, warum das mit dem sozialen Wohnungsbau so schlecht funktioniert. Die wirklich bedürftigen Leute mit entsprechendem Einkommen können sich oftmals die WBS Wohnungen nicht leisten. Die gehen dann an Leute, die defacto doch ein höheres Einkommen haben, aber es nicht angeben müssen. Und wer erstmal drin ist, bleibt, auch wenn das Einkommen längst weit über den Grenzen ist. Damit hat man dann viel Geld in der Förderung gesteckt, aber bei den tatsächlich bedürftigen ist kaum was angekommen. Vielleicht sollten sie die WBS Wohnungen per Anteil am Einkommen vermieten. Sowas wie: Diese Wohnung kostet sie 500 Euro pro Monat oder 30% ihres Nettoeinkommens, je nachdem was höher ist. Mit dem Geld was oberhalb der Mindestmiete liegt, könnte man dann weitere Wohnungen bauen und würde gleichzeitig dafür sorgen, das es für Leute mit gutem Einkommen günstiger wird, aus der geförderten Wohnung auszuziehen. Die Menschen, die bspw. als Studenten in eine WBS Wohnung gezogen sind und dann als Akademiker nach dem Studium ein deutlich überdurchschnittliches Einkommen haben, die brauchen keine geförderte Wohnung.

Imho grundsätzlich das Problem, des regulierten Wohnungsmarkts in Deutschland: Wohnungsknappheit und Mietsteigerungen treffen nur die Menschen, die gerade umziehen müssen. Damit hat man dann einerseits junge Familien, die nichts bezahlbares finden und andererseits ältere Ehepaare, deren Kinder längst aus dem Haus sind, die weiterhin in der 130qm Wohnung leben, weil Umziehen in eine 70 qm Wohnung teurer wäre, als der alte Mietvertrag. Imho sollten auch bei alten Verträgen wesentlich stärke Mieterhöhungen erlaubt sein, wenn das Einkommen der Mieter oberhalb bestimmter Grenzen liegt, ebenso wenn mehr als eine bestimmte Anzahl von qm per Person bewohnt wird und der Vermieter alternativ eine kleinere Wohnung in der Umgebung anbieten kann. Anders als Neubau, der nur sehr langfristig helfen kann, könnte eine bessere Verteilung des existierenden Wohnraums kurzfristiger helfen.


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