Thema:
Re:Tesla Modell 3 - Sass jemand schon mal drin flat
Autor: king_erni
Datum:24.08.18 21:21
Antwort auf:Tesla Modell 3 - Sass jemand schon mal drin von hcn

>Hab schon diverse Tests online gelesen und sie scheinen schon viel gespart zu haben... Viele raten trotz des viel höheren Preises doch weiter zum S. Schade...
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>[https://www.welt.de/motor/fahrberichte-tests/elektro-hybrid/article181288590/Tesla-Model-3-im-Test-Dieses-E-Auto-ist-eine-Enttaeuschung.html]


Ich bin alle Tesla-Modelle gefahren, egal ob S, X oder das Model 3. Ich kann den Hype schon verstehen: fast geräuschloses Gleiten hat was, der Autopilot funktioniert zuverlässig, die Beschleunigung ist geil, ebenso wie der Anzug, das Fahrverhalten auf hohem sportlichen Niveau, der Innenraum eine Mischung aus wohnlich und futuristisch neu und der große Screen mit Google-Navigation sehr geil. Und das alles funktioniert in einer luxeriös ausgestatteten, ordentlich gestalteten und gut gefertigten Limousine bzw. einem SUV, das man heute kaufen kann und für das es ein exklusives, okay ausgebautes und durchdachtes Ladekonzept gibt. Was Tesla seit 2012 geschafft hat ist schon beachtlich. Und wenn ich mir die qualitativen Unterschiede zwischen einem Model S von 2013 und einem Facelift-Modell von 2016 anschaue (beides steht bei meinem Onkel in der TG), dann sieht man auch eine deutliche Weiterentwicklung, von der Software-Entwicklung fang ich jetzt garnicht an zu sprechen. Dazu kommt, dass bei meinem Onkel inzwischen fünf Teslas der Firmenflotte (insg. 30 Model S, 5 Model X und 2 Model 3) weit über 200.000 km abgespult haben und bis auf Verschleiß und dem Defekt eines Fensterhebers (der übrigens von einem deutschen Qualitätszulieferer kommt...) nichts mit diesesn Fahrzeugen war, auch die Akkukapazität dieser Probanden liegt zwischen 91 und 92 Prozent der Ursprungsleistung. Davon mal ab entfallen viele nervige Service-Termine und damit Standzeiten: es muss kein Öl gewechselt werden, es fallen keine neuen Zündkerzen an, kein Zahnrieman kann reisen, kein Injektor undicht werden. Einzig alle 80.000km muss die Kühlflüssigkeit gewechselt werden und nach erfahrungsgemäßg 180.000 km ist der erste Satz Bremsen (Scheibe plus Beläge) fällig. Achja, Klima- und Brems-Inspektion fällt natürlich auch noch an, wie bei jedem Auto auch. Einziges Manko bis jetzt ist die Lebensdauer der Motoren. Bei meinem Onkel waren sechs innerhalb der Garantie-Zeit (4 Jahre oder 80.0000 km Laufleistung) platt, welche dann natürlich kostenlos von Tesla gewechselt wurden. Dieses Problem scheint wohl öfter aufzutreten, ist aber nicht mit dem teuren Wechsel eines Verbrennungsmotors zu vergleichen, da viel weniger aufwendig und von den Ersatzteilkosten deutlich niedriger.

Zurück zum Model 3: Inzwischen stimmt bei Tesla die Fertigungsqualität auch. Das Model 3 ist jetzt nicht signifikant schlechter verarbeitet als die deutsche Konkurrenz der gleichen Klasse. Klar, hier und da ist der Abschluss einer Zierleiste schlecht, aber das findet man auch in deutschen Probanten wenn man genauer hinschauen würde bzw. Test reale Exemplare aus der Fertigung und nicht extra nachgerüstete Testwagen bekommen würden. Das größte Problem vom Model 3 dürfte jedoch ganz klar ein gebrauchtes Model S werden. Wenn ich die Wahl zwischen einem Model 3 für 55.0000 Euro oder einem gebrauchten Model S75 aus 2015 für den gleichen Preis hätte, dann würde ich klar zum größeren und luxuriösen Model S greifen.

Ich bin mit dem Model S auch schon Langstrecke von Paris nach München und dann von München nach Hamburg und wieder Retour gefahren. Reichweiten-Angst? Pfft, vergiss es, inzwischen gibt es genug Supercharger mit denen man bequem aufladen kann während man sich eine 20- bis 30-minütige Kaffeepause gönnt. Klar, man muss etwas umdenken und für den Außendienstler ist die Reichweite bzw. die Ladegeschwindigkeit sowie die Dichte von Superachargern noch zu gering, aber für 90 Prozent aller Konsumenten sind 350 KM Reichweite vollkommen ausreichend. Damit passt jeder Tesla, auch der kleine S75 oder das Model 3.


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