Thema:
Re:Warum baut man überhaupt in der Preisklasse? flat
Autor: next-friday
Datum:29.06.18 09:00
Antwort auf:Re:Warum baut man überhaupt in der Preisklasse? von Phil Gates

>>>Weil die Grundstücke so teuer sind. Du bekommst nicht überall die Genehmigung, einen Wohnblock mit 100 Einheiten hinzustellen, das muss ja auch in die Umgebung passen ("einfügen"). Wenn ich also wegen der Geschossflächenzahl und Abstand etc. nur eine bestimmte Anzahl (z.B. 10) Wohnungen unterbekomme und schon für das Grundstück ordentlich gelöhnt habe, dann baue ich da ne Wohnung für 900.000 und nicht für 450.000 (und drunter wird das heutzutage nichts mehr in den Innenstädten, selbst bei einfacher Ausstattung).
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>>Aber das sind hier über 100 Wohnungen.
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>Spielt keine Rolle, auch wenn es 1.000 Wohnungen wären, wenn es einen Markt gibt für solche Wohnungen, baut man sowas, weil man ne höhere Marge pro qm Grundstück erzielen kann. Das sozialverträgliche Objekt wird dann eher neben der Bahnstrecke o.ä. auf der grünen Wiese gebaut.
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>>>Die Wohnung für 450.000 kann sich der Familienvater dennoch nicht leisten. Die Lösung kann eigentlich nur sein, dass die Städte Flächen in kommunalem Eigentum durch kommunale Wohnungsbaugesellschaften bebauen lassen, statt sie an Investoren zu verhökern. Das machen die Städte aber nicht, weil so sozial sind die dann doch nicht, selbst wenn der Bürgermeister von der SPD ist, der muss auch zusehen, dass der Haushalt in Ordnung kommt. Das geht am Einfachsten, indem man frühere Ami-Kasernen, Straßenbahndepots usw. planiert und die Grundstücke teuer verkauft.
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>>Genau das ist doch der Punkt. Inwieweit kann die Stadt/das Land beeinflussen was und wie darauf gebaut wird. Tut sie es einfach nicht oder kann sie es tatsächlich nicht? Btw. brauchen sich Stuttgart bzw. BaWü um alles bloß gewiss nicht den Haushalt Sorgen zu machen.
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>Können sie nicht. Sie können Angebote zur Förderung machen, und bei Veräußerung von städtischen Grundstücken gewisse Vorgaben machen, dass X Prozent Sozialwohnungen sein müssen (was aber den Preis drückt). Wenn ein privater Eigentümer sein Grundstück verkauft und das Bauland ist, kann die Kommune gar nichts machen.
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>Und dann kommt noch hinzu, dass nicht immer die Stadt alleine entscheiden kann. Frankfurt will gerade links und rechts der A5 einen neuen Stadtteil schaffen, da heulen die Nachbargemeinden aber rum, weil Frankfurt näher heranrückt und das eher ein Stadtteil für weniger einkommensstarke Schichten sein soll, sprich, die feinen Herrschaften wollen nicht, dass Plebs in die Nachbarschaft zieht. Hinzu kommt, dass das Milliarden kostet, um den Stadtteil an den ÖPNV anzubinden.


Ja die Herrschaften aus dem Taunus sind da schon recht pingelig ;-)


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