Thema:
Die Digitalisierung wird die Arbeit entkoppeln flat
Autor: Rand al'Thor
Datum:28.06.18 22:20
Antwort auf:Families earning $117,000 now qualify as "low income" in von laubkerl

Durch die Digitalisierung ist es möglich geworden, Arbeit zu dezentralisieren. Man muss nicht mehr jeden Morgen in die Firma fahren, um dort eine Acht-Stunden-Schicht zu absolvieren. Leistung wird oft nicht mehr in Anwesenheit gemessen.

Derzeit arbeiten ca. zwei Millionen Menschen von daheim aus. Es wird in Zukunft immer weniger gute Argumente dafür geben, warum Menschen zur Arbeit ins Büro fahren müssen.

Mitten in Deutschland gibt es sehr viele mittelgroße Städte, die wunderschön sind, aber kaum im Fokus der Öffentlichkeit liegen. Erfurt ist so ein Fall. Oder auch Marburg, Fulda und Göttingen.

Die Entkopplung von Arbeit und Arbeitsplatz kann für die Siedlungszentren der "Provinz“ zu einem ähnlichen Wendepunkt im demografischen Wandel werden wie der flächendeckende Ausbau des Eisenbahnnetzes in den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, als die Industrialisierung endlich auch in den entlegenen Gegenden Deutschlands Einzug hielt.

Kaum jemand weiß, dass die Mieten in Wien legendär niedrig sind. Das liegt daran, dass die Stadt riesige Bestände an Wohnbauten verwaltet und damit dafür sorgt, dass der Markt am Ende eben doch nicht alles regelt. Berlin hätte eine ähnliche Chance gehabt, wenn nicht der Senat unter Wowereit noch in den Nullerjahren Zehntausende Wohnungen zu aberwitzig niedrigen Preisen verschleudert hätte. Diese Fehler werden einmal auf die Zukunftschancen der deutschen Millionenstädte zurückfallen. Aber dann will es bestimmt niemand mehr gewesen sein.


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