Thema:
Re:Warum baut man überhaupt in der Preisklasse? flat
Autor: Phil Gates
Datum:27.06.18 15:52
Antwort auf:Re:Warum baut man überhaupt in der Preisklasse? von chifan

>>>Oder besser gesagt, warum wird das geduldet bzw. erlaubt? Mal hier ein Beispiel für Stuttgart (in der Nähe vom Katharinenhospital), was mir letztens bei der eigenen Suche über den Weg lief.
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>>>[https://www.immobilienscout24.de/neubau/epple-immobilien/villengarten/62694.html]
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>>>Es ist ja in Ordnung, auch im gehobenen Bereich Wohnraum anzubieten. Aber warum zum Teufel baut man Objekte bzw. vergibt die entsprechenden Aufträge, nicht um 10 oder 15, sondern 115!!! Wohnungen im Luxussegment zu bauen? Mit Wohnungsgrößen ab 125 qm und Preisen ab 799.900 EUR. Hinzu kommen dann noch Penthouse Wohnungen für bis zu 2.680.000 EUR. Da hätte man bestimmt 200-250 normale Wohnungen draus machen können.
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>>>Wozu ist es notwendig, bei der wirklich vorhandenen Nachfrage nach WOHNraum solche Objekte zur Kapitalanlage zu bauen? Die Käufer werden bisher wohl kaum in einer Mietwohnung gewohnt haben und da jetzt alle einziehen. Aber vielleicht werden ja jetzt ein paar Wohnungen in Cannstatt frei.
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>>>Btw. sind natürlich bis auf vier Wohnungen alle verkauft.
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>>Vielleicht verstehe ich dein Posting falsch oder bin naiv: aber ich nehme an, die Käufer werden die Wohnungen vermieten und die Miete wird denen etwas einbringen? Die Frage ist, wer die 2-Mio.-Euro-Penthouse-Wohnung mietet.
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>Natürlich werden die Meisten an jemanden vermieten und ihre Wohnung somit nur als reine Kapitalanlage nutzen. Mir geht's nur darum, dass Wohnraum einfach knapp ist. Wozu baut man also im Luxussegment so viele Wohnungen für Leute die ihr Geld nur anlegen wollen bzw. die bei Nettokaltmieten von > 2.000 EUR bisher kaum Probleme gehabt haben sollten, etwas zu mieten. Auf der gleichen Fläche hättest du wahrscheinlich deutlich mehr "einfacheren" und dafür deutlich günstigeren Wohnraum bauen können.


Weil die Grundstücke so teuer sind. Du bekommst nicht überall die Genehmigung, einen Wohnblock mit 100 Einheiten hinzustellen, das muss ja auch in die Umgebung passen ("einfügen"). Wenn ich also wegen der Geschossflächenzahl und Abstand etc. nur eine bestimmte Anzahl (z.B. 10) Wohnungen unterbekomme und schon für das Grundstück ordentlich gelöhnt habe, dann baue ich da ne Wohnung für 900.000 und nicht für 450.000 (und drunter wird das heutzutage nichts mehr in den Innenstädten, selbst bei einfacher Ausstattung). Die Wohnung für 450.000 kann sich der Familienvater dennoch nicht leisten. Die Lösung kann eigentlich nur sein, dass die Städte Flächen in kommunalem Eigentum durch kommunale Wohnungsbaugesellschaften bebauen lassen, statt sie an Investoren zu verhökern. Das machen die Städte aber nicht, weil so sozial sind die dann doch nicht, selbst wenn der Bürgermeister von der SPD ist, der muss auch zusehen, dass der Haushalt in Ordnung kommt. Das geht am Einfachsten, indem man frühere Ami-Kasernen, Straßenbahndepots usw. planiert und die Grundstücke teuer verkauft.


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