Thema:
Re:"Sozialistische Preiskontrollen" bei Medikamenten mimimi flat
Autor: Florian M.
Datum:20.05.18 08:34
Antwort auf:Re:"Sozialistische Preiskontrollen" bei Medikamenten mimimi von _bla_

>>[https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-05/pharmaindustrie-preise-medikamente-donald-trump-zoelle]
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>>Vor allem die Denkweise finde ich hier erwähnenswert. Nicht: "Die Konzerne nutzen ihr Monopol" oder: "Unsere Gesetze verhindern die hohen Preise nicht", sondern: "Das böse Ausland lebt auf unsere Kosten".
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>Naja. Im Großen und Ganzen ist das natürlich bescheuert und zeigt halt viel über die Denkweise von Trump, andererseits zeigt es ein bisschen auch ein reales Problem: Es gibt keine funktionierenden Markt für sehr viele Medikamente. Dank Patenten gibt es ein Monopol für einen Anbieter und die Krankenkasse müssen alles bezahlen. Preiskontrollen sind tatsächlich auch nicht völlig unproblematisch, dort gibt es dann tatsächlich eine Motivation nur knapp oberhalb der Herstellungskosten zu bezahlen, was dazu führt, das andere die Forschungs- und Zulassungskosten finanzieren müssen. Ich wäre dafür die Finanzierung von Forschungs- und Herstellungskosten getrennt handhaben. Wenn ich ein Medikament für eine seltene Erkrankung von sehr wenige Patienten habe, dann können auch einem bei relativ Medikament pro Patient sehr hohe Kosten entstehen. Zahlt man das pro Einzeldosis wird es schnell seltsam. Wenn ich hingegen ein sehr komplexes Medikament mit hohen Forschungskosten habe, aber ich habe gleichzeitig auch Millionen von Patienten, dann rechtfertigten auch hohen Entwicklungskosten nicht wenn dann 10,000+ Euro pro Patient und Jahr aufgerufen wird.


Letztendlich müsste dann die Forschung aber wohl in erster Linie sozialisiert, also vom Staat gemacht werden. Wenn Unternehmen den Patentschutz (und somit das Monopol und die Möglichkeit, hohe Preise zu verlangen) nicht bekommen könnten, haben sie ja keine große Motivation mehr, neue Medikamente zu entwickeln.


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