| Re:Der Iran hat schon verloren |  |
>„Donald Trump hat neben all seinen charakterlichen Schwächen und unmöglichen Verhaltensweisen über sein ganzes Leben hinweg immer wieder bewiesen, dass er für eine bestimmte Sache ein großes Talent hat: Leute dazu zu bringen, Dinge zu tun und Vereinbarungen einzugehen, die sie eigentlich nicht wollen, die ihm aber nutzen.“
Naja, hier verwechselt aber mal wieder jemand internationale Politik mit der Führung einer Firma. Natürlich hat Trump einige Strategien drauf, die zumindest kurzfristig funktionieren und tatsächlich Vorteile bringen. Aber während der Geschäftsmann Trump seine Geschäftspartner verärgern konnte und sich halt einfach andere suchen konnte, wenn die bisherigen nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten und ihm nicht mehr vertrauten, hat man es in der internationalen Politik im großen und ganzen immer mit den gleichen Ländern zu tun und die eigenen Aktionen bekommen alle anderen auch immer mit. Wenn Trump aus internationalen Abkommen aussteigt und versucht sie neu zu verhandeln, dann klappt das vielleicht aktuell, sorgt aber auch dafür das es künftig immer schwieriger wird entsprechende Abkommen zu schließen.
Wenn er jetzt den Irandeal cancelt, wie bekommt er Kim Jong Un davon überzeugt, das er sich darauf verlassen kann, das er sich auf einen Deal mit den USA verlassen kann?
Wenn er dafür sorgt, das die Europäer sich nicht auf die Hilfe des amerikanischen Militärs verlassen können, dann mag das zum erhofften Ziel einer Steigerung der Rüstungsausgaben der Europäer führen, sorgt langfristig aber dafür das die USA deutlich an Einfluss verlieren. Wenn er Organisationen wie die WTO schwächt, dann nützt ihm das vielleicht kurzfristig, rächt sich aber wenn die Europäer dann selbst mit entsprechendem Protektionismus anfangen und ihrer Industrie unfaire Vorteile verschaffen.