Thema:
Aufklärung flat
Autor: Xtant
Datum:04.05.18 10:45
Antwort auf:Regel wurde sogar als Anti-Schumi-Regel eingeführt ;) von Florian M.

Wie du richtig sagst, wurden 2012 die Regeln mit dem "hin- und herzacken" (aka zweimaliger Spurwechsel) eingeführt.

Die bestanden so bis Ende 2016. Es stand indiesen Sätzen nie konkret was zum Thema "blocking under braking" drin.

Als (Ende) 2016 Verstappen mit seinen Moves mehrfach auffiel, wurden die Sporting Regulations nicht geändert!

Das wird in Artikeln meist falsch oder zumindest verwirrend dargestellt, auch z.B. in deinem verlinkten Motorsport-Total-Artikel. Die Verstappen-Blocks fanden nie direkt Eingang in die allgemeinen offiziellen FIA-Regeln!

Es gab allerdings im laufe der Saison 2016 sehr wohl mehrere schriftliche Veröffentlichungen der FIA, diesich auf die Verstappen-Blocks bezogen. Etwa ind en Driver Guidelines zum  US-GP oder auch Veröffentlichungen, wie die FIA gedenkt, die aktuellen Sporting Regulations zu interpretieren.

Kurz geagt: Der typische Verstappen-Move war komplett verpönt.
Er ist es aber, und das ist der zweite Trugschluss, immer noch. Die Aussage, dass so ein Manöver zuerst verboten und dann wieder erlaubt wurde, ist im Prinzip falsch.

Anfang 2017 wurde, natürlich sehr wohl als Reaktion auf Verstappen, der "Driving"-Paragraph in den Sporting Regulations komplett entschlackt. Im Prinzip steht jetzt nur noch der eine Satz drin, der da schon immer stand, auch vor 2012: Die Fahrer sollen so fahren, dass keine Unfälle provoziert werden.

Ein schöner Kniff, der macht das alles einfacher und komplizierter zugleich. Natürlich kann ein Verstappen das so interpretieren, dass seine Art zu fahren wieder "offiziell" erlaubt ist - solange nix passiert. Aber es war ja so gesehen entweder von den Sporting Regulations her eh nie offiziell verboten. Oder, je nach Interpretation des erwähnten Haupsatzes im Driving-Paragraph, eigentlich SCHON IMMER.

Jedenfalls heißt seit januar 2017 das Credo: Komplett individuelle Beurteilung von Vorfällen durch die Race Stewards (der sog. Incident-Paragraph). Und keine schwammigen Spurwechsel-Bestimmungen mehr samt Streitereien, ob die Aktionnun darunter fiel oder nicht.

Meinepersönliche Meinung dazu: Verstappens Verhalten ist komplett asozial. Das hat nix mit dem üblichen F1-Fighten zu tun. Man muss sich nur mal auf youtube so "die besten F1-Überholmanöver"-Videos anschauen, oder den Fight Arnoux-Villeneuve 1979 in Dijon, dann sieht man *sofort* den eklatanten Unterschied.

Das Schöne: Verstappen hat sich mit seinen Aktionen (es waren ja - auch schon 2017 - auch schon ein paar dabei, bei denen er nur sich selbst geschadet hat) schon jetzt die WM versaut. Dabei könnte er durchaus vorne mit dabei sein.


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