Thema:
Fragen zu einem Minijob flat
Autor: Marukka
Datum:24.04.18 09:07
Antwort auf:Der Job Thread: befördert oder gekündigt? von HaPe

Lange Geschichte...

Also eine sehr gute Freundin von mir ist langzeitarbeitslos und hat nun vor kurzem über drei Ecken einen Minijob angeboten bekommen, der sie zwar interessiert, aber meiner Meinung nach nicht umsonst ab Mai frei wird und vermutlich bleibt, sollte sie sich nicht dafür entscheiden.

Es geht um die quasi Verwaltung eines nahen Gemeinde-Veranstaltungsraumes. Dazu gehört das Annehmen von Buchungen, das Vorstellen des Raumes für potentielle Mieter und das Putzen. Zur Besichtigung und "Vorstellung" bei der jetzigen Verwalterin hat sie mich als moralische Unterstützung mitgenommen, was auch in Ordnung ging, da das alles erstmal als formloses Reinschnuppern gedacht war.

Nur ehrlich gesagt ist der Job nicht nur schlecht bezahlt, es liegen auch keinerlei Regelungen für Krankheits- und Urlaubstage vor. Aussage dazu war. "Ja, geht nicht". Konnte ich nicht so recht glauben, aber die Person war die falsche um darüber zu diskutieren, das müsste dann mit dem potentiellen Chef getan werden und für den Fall dass sich da was abzeichnet wäre sie eben gerne mit etwas mehr Wissen zu dem Thema unterwegs als ich habe (oder meine Internetkentnisse mir kurzfristig verschaffen können, schliesslich soll es ja schon nächsten Monat losgehen).

Also, der Job läuft auf einer Bedarfsebene. Wenn was ist, dann muss sie eben hin. Wenn ein Mieter seine Veranstaltung am Wochenende machen will, dann muss sie (in einem gewissen Maße) davor und danach für die Schlüsselübergabe da sein. Wenn z.B. die Sicherung bei so einer Veranstaltung durchbrennt, muss sie mindestens erreichbar sein um zu Beschreiben wie man an den Sicherungskasten kommt. Feste Bürozeiten in denen sie Buchungen annimmt und mit anderen Buchungen abstimmt, gibt es auch nicht, das "macht man so nebenbei". Insgesamt gibt es wohl so zwischen 1 bis 3 Buchungen pro Monat (im Sommer weniger).

Das Putzen umfasst häufig auch das Waschen der Handtücher und das Einkaufen von Putzmitteln und anderen Bedarfsartikeln, was quasi privat gemacht wurde (es kann aber Arbeitszeit dafür aufgeschrieben werden). Zeitmässig wäre das reine Putzen (ebenfalls nach Bedarf) zwischen 0,5 bis 3 Stunden pro Woche, aber ebenfalls ohne feste Vorgabe ist, an welchen oder auch wie vielen Tagen das gemacht werden muss.

Daraus folgt bisher, dass, wenn man mal krank ist, man den Putztag eben verschieben muss, bis man wieder gesund ist. Bei Buchungen ist bisher der Ehemann der bisherigen Verwaltein eingesprungen, nur ist meine Freundin weder verheiratet noch hat sie einen Freund, der das übernehmen würde. (Ausserdem halte ich es für eine Frechheit von dem Arbeitnehmer zu erwarten seine eigene Krankheitsvertretung zu organisieren, aber das ist ein anderes Thema).

Insgesamt ergibt sich ein Bild, dass der Job nur mit viel gutem Willen vom Arbeitnehmer überhaupt angenommen werden kann, da die Unbeständigkeit der Buchungen es ebenso nur zulässt, dass man in den Urlaub fahren kann, wenn gerade nichts los ist. Also, sprich, wenn der Urlaub eh unbezahlt wäre. Leider ist der potentielle Chef dafür bekannt, "guten Willen" sehr gerne auszunutzen und wird von sich aus sicher nichts an den Regelungen ändern. Einen Vetrag haben wir natürlich noch nicht gesehen, ich bezweifele fast, dass der in so einer Form überhaupt vorliegt, da die jetzige Verwalterin den Job übernommen hat, weil sie "früher direkt im Stockwerk drüber gewohnt hat und einfach angesprochen wurde, ob sie das nicht machen wollen würde". Geldlich reden wir hier übrigens von 40 bis 120€ pro Monat, je nachdem wie viel zu tun ist. (Zumindest nach Angabe der Vorgängerin, die sich Waschen und Einkaufen nicht angeschrieben hat. Daher könnte im Endeffekt auch mehr bei rausspringen).

Mein Bauch sagt, dass der Job so nicht annehmbar ist, aber was kann man dran ändern? Wo hat man Ansatzpunkte um eine Lösung (gerade für Urlaub und Krankheitstage) zu finde, die beide Seiten glücklich macht? Oder lohnt sich hier nicht mal der Versuch mit dem potentiellen Chef über die Sachen zu diskutieren?

Wir sind für jeden Input dankbar. :)


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