Thema:
Re:unsere Große lässt uns verzweifeln flat
Autor: Pezking
Datum:07.04.18 08:44
Antwort auf:Re:unsere Große lässt uns verzweifeln von Wurzelgnom

>>Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch hier Lob und Anerkennung durchaus einen motivierenden Effekt haben könnten.
>
>Selbstverständlich tun wir das, das sind nur meine Gedanken dazu.


Immerhin, aber die würde ich trotzdem auch mal überdenken.

>Introvertiert ist sie nicht, sie ist wie jedes andere Kind, tobt rum, ruft nach der Schule an ob sie mit xy noch um die Häuser ziehen darf...

Introvertiert bedeutet nicht, dass man schüchtern oder antisozial ist. Es bedeutet eher, dass man sich auch alleine genug ist, man nicht permanent einen Trieb hin zu sozialen Kontakten verspürt und dass man einfach auch mehr Zeit für sich alleine braucht, weil nur dann echte Erholung einsetzt.

>>WTF? Sorry, aber was soll das denn?
>>
>>Sie nimmt Deinen Vorschlag auf, will sich verabreden (was auch bei meinen geselligen Neffen nur noch über WhatsApp erfolgt) - und dann gefällt Dir die Kontaktmethode nicht und und gängelst sie gleich wieder?
>
>In der Regel macht sie das ja. In dem Fall wollte ich aber gleich eine Rückmeldung haben und nicht erst in einer Stunde.


Dann solltest Du hier Deine Wünsche und Deine akute Ungeduld mal runterschlucken.

>>>Handyregelung gibt es bei uns, sonst hängt sie nur über dem Ding.
>>
>>Das ist heutzutage sicher der wirksamste Unterbinder für soziale Kontakte. :-/
>
>Sorry, aber da bin ich nun mal dagegen.
>Es ist eine Seuche und die sollte man zumindest etwas einschränken.


Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, nach dem Prinzip "Old man yells at cloud" zu erziehen.

Es bringt doch nichts, Dein unzeitgemäßes Weltbild auf die Kindererziehung zu projizieren. Ich wäre da weniger restriktiv.

>Wir drücken sie nicht in Vereine. Ich rede häufig mit ihr dass sie nur Dinge tun braucht die ihr Spaß machen.
>Das mit dem Reiten ist ihr Vorschlag.
>Als Gegenleistung muss sie natürlich auch etwas investieren.


Huh? Warum das denn?

>Sie geht zb Freitag etwas früher ins Bett, steht Sa um 8 Uhr auf und fährt mit dem Bus zum Reiterhof.
>Wir werden sie sicher nicht auch hinkutschieren.
>Sie will Dinge tun, aber ohne sich anstrengen zu müssen, Ergebnis vom Papa und der Oma damals.


Sie ist 10 Jahre alt! O_o

Sorry, aber ich finde das echt verdammt streng. Einerseits willst Du ihr Hobbys und Interessen schmackhaft machen, und dann wirfst Du ihr solche Knüppel zwischen die Beine, damit es ihr ja nicht zu leicht fällt?

Das passt doch echt nicht zusammen.

>>Nimm Deine Tochter so, wie sie ist. Solange sie in diesem Alter die nötige Kraft und Disziplin für gute schulische Leistungen aufbringt, hat sie ihre Schuldigkeit getan. Du kannst gerne versuchen, unter Berücksichtigung ihres Charakters ein paar Brücken zu bauen und Angebote aufzuzeigen. Die sie annehmen kann, aber nie muss. Aber mit Strenge und Vorwürfen geht das garantiert in die Hose.
>
>Streng bin ich nicht wenn ich mir andere Eltern anschaue. Vorwürfe mach ich ihr nicht.
>Letztendlich ist nur ihre Langsamkeit das Problem und dass ihr leider zuviel vorgekaut wird/wurde.


Ich weiß wirklich nicht, ob das überhaupt ein Problem ist. Also ja: Für DICH ist es offensichtlich eines. Aber in meinen Augen beschreibst Du da die ganze Zeit ein völlig normales Kind, das einfach nur nicht Deine bevorzugten Erwartungen erfüllt.

IMO muss sich hier nicht Deine Tochter verändern, sondern in erster Linie Deine Geisteshaltung ihr gegenüber.

Bitte kriege das nicht in den falschen Hals: Du bist ein feiner Kerl und meinst es sicher nur gut! Aber ich glaube echt, dass Du Deine Tochter und ihr Verhalten hier falsch beurteilst und dass Du dabei bist, mit guten Absichten DEINE Probleme mit ihrem Charakter und der modernen Welt zu IHREN zu machen. Und diesen Weg würde ich so schnell wie möglich verlassen.


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