Thema:
Re:unsere Große lässt uns verzweifeln flat
Autor: Wurzelgnom
Datum:06.04.18 19:16
Antwort auf:Re:unsere Große lässt uns verzweifeln von Pezking

>>10 Jahre und kann nichts.
>
>o_O
>
>>Schule ist gut, 2 Dreien, Rest 1 und 2.
>>Beeindruckt mich aber nicht weil die Grundschule wischiwaschi ist.
>
>Toll. Sie ist eine gute Schülerin (was auch in der Grundschule keine Selbstverständlichkeit ist!), aber hey: Ist ja nur Wischiwaschi-Kinderkram, damit kann Dich niemand beeindrucken. :-(
>
>Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch hier Lob und Anerkennung durchaus einen motivierenden Effekt haben könnten.


Selbstverständlich tun wir das, das sind nur meine Gedanken dazu.


>Klingt nach einer introvertierten Persönlichkeit. Daran kann man wenig ändern, das kann je nach Charakter sogar gesund sein, wenn man aus der Ruhe seine Kraft schöpft - weil man das sonst nicht hinbekommt.
>
>Ich bin auch so ein Fall. Mein Akku lädt sich immer dann auf, wenn ich komplett alleine bin. Was nicht heißt, dass ich keinen Spaß an sozialen Kontakten habe. Aber sie strengen mich halt auch an, deshalb brauche ich regelmäßige Alone-Time als Ausgleich.


Das hat sie zur genüge.
Introvertiert ist sie nicht, sie ist wie jedes andere Kind, tobt rum, ruft nach der Schule an ob sie mit xy noch um die Häuser ziehen darf...
Sie hat im Grunde keine Grenzen, WENN sie ein wenig Eigenverantwortung zeigt.
Ich kenn doch ihre Freundinnen, die sind alle aktiver, was ua an den Aufgaben und Regeln liegt die sie von den Eltern bekommen, war schon hin und wieder Thema unter den Eltern.
Ich hatte das schon öfters erwähnt, wir müssen halt einiges ausbügeln was der Papa verzapft.
Und ja, das ist natürlich Thema bei ihm, er fragt ja manchmal was er machen soll weil er sich nicht durchsetzen kann.
Die haben bei ihm mal An ihrem Geburtstag Übernachtungsparty gemacht.
Gesagt hat er nichts, die Bude sah katastrophal aus und die waren bis 5 Uhr früh wach.
„Was sollte ich denn machen?“ kam da nur.
Ich halt mich da größtenteils raus, das regelt meine Freundin.
Und wenn ihr denkt dass ich ihn runtermache, eher nicht.
Ich nehm ihn regelmäßig in Schutz und versuche unserer Tochter zu erklären dass sie ihren Papa nicht so behandeln darf.


>>Zig mal gesagt sie solle sich mit Freunden verabreden.
>>Ihr Gesichtsausdruck: achso, das geht ja auch.
>>Hat zum Handy gegriffen und wollte Whatsapp Nachrichten schreiben.
>>Gleich geblockt und gesagt da soll sie bitte anrufen, dann dauert das Getippe und warten auf Antworten keine Stunde, sondern nur 5min.
>
>WTF? Sorry, aber was soll das denn?
>
>Sie nimmt Deinen Vorschlag auf, will sich verabreden (was auch bei meinen geselligen Neffen nur noch über WhatsApp erfolgt) - und dann gefällt Dir die Kontaktmethode nicht und und gängelst sie gleich wieder?


In der Regel macht sie das ja. In dem Fall wollte ich aber gleich eine Rückmeldung haben und nicht erst in einer Stunde.


>Versetze Dich doch mal in ihre Lage: Du machst es Dir da wahrlich nicht leicht! Genau das solltest Du jedoch gegenüber einer 10-Jährigen tun!
>
>>Handyregelung gibt es bei uns, sonst hängt sie nur über dem Ding.
>
>Das ist heutzutage sicher der wirksamste Unterbinder für soziale Kontakte. :-/


Sorry, aber da bin ich nun mal dagegen.
Es ist eine Seuche und die sollte man zumindest etwas einschränken.
Fehlt nur noch dass sie es am Essenstisch benutzt.
Sie hat Chatgruppen, nutzt es auch regelmäßig, aber wir unterbinden halt dass sie NUR über dem Ding hängt.


>>Der leichte Schubser sich mit Freunden zu verabreden, da macht sie einen komplett lustlosen Eindruck.
>>Sie macht nie den ersten Schritt.
>>Ihre Freunde sind da weit aktiver. Wenn sie spielt ist der Spielmacher mein Sohn, sie reagiert nur.
>>Es kommt auch nie Gegenwehr. Würde ich ihr das Handy wegnehmen, würde sie das emotionslos schlucken.
>>Mit meinem Sohn kann man herrlich diskutieren, wenn ihm etwas nicht passt legen wir uns auf leicht spielerische Art an und es debattiert, mal habe ich recht, mal er.
>>Da sie so eine langsame Trulla ist dass selbst Freundin mehr genervt ist wie ich, regeln wir das oft mit Zeitvorgaben.
>>Aufräumen wird abgeschätzt, dann entscheiden wir ob sie in 30 oder 60min fertig sein muss.
>>Sagen wir nix, sitzt sie den halben Tag im Zimmer und beraubt sich so ihrer Freizeit was wir ja auch nicht wollen.
>>Die Lehrer beim Sport haben auch gesagt sie müssen die Kinder früher zum umziehen schicken weil M so trödelt.
>>Da meinte ich nur was können die Anderen dafür?
>>Einfach mal auflaufen lassen, wenn sie trödelt dann muss sie sich eben im Flur fertig umziehen wenn der Lehrer den Raum abschließen will.
>
>Wurzel, sorry, aber mal ganz im Ernst: Würde mich mein Vater so behandeln und so von mir reden, würde mich das auch depressiv machen. Betrachte Deine Tochter (!) als eigenständige Persönlichkeit und messe sie nicht permanent an anderen. Und vor allem nicht an Deinem leiblichen Sohn - das ist nicht fair, da kann sie nur verlieren, und das weiß sie. Selbst hier im Forum, wo Du nur 1-2x pro Jahr mal Erziehungsgeschichten aus Deiner Familie schilderst, wird sofort offensichtlicht, dass Du die beiden unterschiedlich siehst und unterschiedlich behandelst. Das merkt Deine "Große" garantiert auch, und das macht garantiert nichts besser!


Wenn das so rüberkommt, schade.
Ist aber nicht so.
Gängeln tun wir nicht, Hobbys aufdrücken schon gar nicht.


>>Hobbys. Aktuell Reiten. So wirklich begeistert sieht sie nicht aus, obwohl sie es möchte.
>>Keyboard macht sie auch. Will aber nur die 45min spielen in der sie zum Unterricht geht.
>>Habe ihr auch gesagt so bringt das nicht viel, sie muss auch zwischendurch mal etwas üben.
>>Aber auch hier, ALLES muss man sagen, darauf sollte sie eigentlich selber kommen.
>
>Hier, genau ich. Meine Eltern haben mich in meiner Kindheit auch in zig Vereine und Kurse gesteckt. Ich habe alle Pflichttermine stets gehasst, selbst wenn mir die Sache an sich gar nicht widerstrebt hat. Ich wollte abseits der Schule, die ich ernst genommen habe und in der ich nie nennenswerte Probleme hatte, einfach nur machen was ich will, ohne irgendein zeitliches Korsett. Alles andere war stets mehr Stress als Entspannung, und als Freizeit habe ich das nie empfunden.


Wir drücken sie nicht in Vereine. Ich rede häufig mit ihr dass sie nur Dinge tun braucht die ihr Spaß machen.
Das mit dem Reiten ist ihr Vorschlag.
Als Gegenleistung muss sie natürlich auch etwas investieren.
Sie geht zb Freitag etwas früher ins Bett, steht Sa um 8 Uhr auf und fährt mit dem Bus zum Reiterhof.
Wir werden sie sicher nicht auch hinkutschieren.
Sie will Dinge tun, aber ohne sich anstrengen zu müssen, Ergebnis vom Papa und der Oma damals.



>Irgendwann, als ich auf das Gymnasium kam, haben mich meine Eltern dann damit in Ruhe gelassen, mich zu irgendeinem Vereinsmeier oder Hobbymusiker machen zu wollen. Und das war goldrichtig. Ich bin felsenfest davon überzeugt: Hätte man hier zu viel Druck auf mich ausgeübt, hätte ich mich immer weiter in mein Schneckenhaus zurückgezogen und vermutlich auch in der Schule abgebaut.

Wie gesagt, Druck gibt es nicht.
Mit dem Keyboard Unterricht hat seine Gründe.
Sie will auf ein bestimmtes Gymnasium, da hat man nun mal mit der Bewerbung mehr Chancen wenn man ein Instrument spielen kann. Ist heutzutage leider normal.



>Nimm Deine Tochter so, wie sie ist. Solange sie in diesem Alter die nötige Kraft und Disziplin für gute schulische Leistungen aufbringt, hat sie ihre Schuldigkeit getan. Du kannst gerne versuchen, unter Berücksichtigung ihres Charakters ein paar Brücken zu bauen und Angebote aufzuzeigen. Die sie annehmen kann, aber nie muss. Aber mit Strenge und Vorwürfen geht das garantiert in die Hose.

Streng bin ich nicht wenn ich mir andere Eltern anschaue. Vorwürfe mach ich ihr nicht.
Letztendlich ist nur ihre Langsamkeit das Problem und dass ihr leider zuviel vorgekaut wird/wurde.

Und sorry, wenn sie freie Hand hätte und rund um die Uhr am Handy hängt und Filme guckt, da sollte man einschreiten.
Gäbe es eine gesunde Gewichtung, wär das kein Thema, dann regelt sich sowas von selbst.

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