Thema:
Paar Infos und Fragen inside flat
Autor: Buttplug
Datum:31.03.18 16:43
Antwort auf:Re:Welcher Vollautomat? von geek

Im Prinzip sollte man zuerst mal seine Preisgrenze festlegen, wie bei jedem Hobby ist auch bei Siebträgermaschine und Mühlen die Skala nach oben offen (z.B. La Marzocco).

Wichtiges Forum: www.kaffee-netz.de (natürlich Nerdgefahr)

Siebträger:
1-Kreiser = 1 Wasserkreislauf. Kann also entweder zu einer Zeit Espresso machen (ca. 93) oder halt Wasser aufkochen (Dampf) für das Aufschäumer der Milch.
Entsprechend umständlich ist die Zubereitung von z.B. Cappucino, da einfach immer Zeit beim Umschalten (für Temp-Wechsel) benötigt wird. Somit aus meiner Sicht sinnvoll nur für Espresse und Americano zu gebrauchen.

2-Kreiser = 1 Boiler aber 2 Wasserkreisläufe. Einer für Espresso und einer für den Dampf (Mich aufschäumen). Bekanntestes Stichwort: E61 Brühgruppe. (bitte selber googlen). Gibt aber heute auch gute elektronische Regelungen)
Wer also Milchmixgetränke zubereiten will, sollte mind. zu einem Zweikreiser greifen.

Dual-Boiler = 2 unabhängige Boiler, einer für Espresso und der andere für den Dampf, den man für Milchschaum benötigt.
Je nach Maschine kann man den Damfboiler auch abschalten, wenn man keinen Dampf benötigt.

Einsteigermaschine wäre die "Gaggia Classic". 150-255€ Günstig aber kein Knüller. 1-Kreiser die in der Lage ist, guten Espresso zu machen. Ansonsten schlichtes Teil und auch nicht hochwertig verarbeitet. Hat aber einen großen Fankreis und man kann eigentlich auch alles selber reparieren oder pimpen.

Danach kommt die "Rancilio Silvia". umd die 500€ Etwas hochwertiger verarbeitet aber auch nicht perfekt. Hat aber, genau wie die Gaggia Classic das Zeug, richtig guten Espresso zu machen.

Ab 1000€ wird der Markt dann unüberschaubar groß.
Ich finde z.B. die Bezzera BZ10 ganz klasse. 2-Kreiser mit elektronishcer Regelung und Chrombomber Optik. Zaubert in jedem Fall sehr guten Espresso und dank zweitem Kreis auch genug Power für Dampf (Milchschaum). Sicher ein exzellente Einsteigermaschine, die ich auch mal hatte und die bei vielen Kollegen rusteht.
ECM, Bezzera, LaSpaziale, QuickMill, Vibiemme, Rocket, Profitech sind einige Marken, an denen man sich orientieren kann.
Wichtig ist immer: Temparaturstabil sollten sie sein (heute regelt man hier gerne auch elektronisch nach (PID), ist aber aus meiner Sicht für den Anfang kein Muss). Wenn mixgetränke sollte genug Wasserdampf (Power) vorhanden sein. Kann man aus den Beschreibungen nicht herauslesen, hier muss man in Foren suchen.

Ich selber habe mehrere Maschinen, ich mag die Teile einfach und kaufe mir gern aus Spaß und Neugier mal gebrauchte dazu oder tausche welche aus. Guten Espresso machen alle und meist ist der Bediener das Problem. Ich finde für einen Einsteiger auch die Uralte und bewährte E61 Brühgruppe gut, aber letztendlich ist das auch Nostalgie und eigentlich egal. In der >=1000€ Liga können alle Maschinen was sie sollen.

Überschüssiges Geld dann in eine Mühle investieren, denn das Mahlgut ist extrem wichtig.
Vorweg: Bohnen werden immer recht frisch geröstet beim Röster des Vertrauens gekauft. Für Anfänger gut sind immer schokoladige Geschmäcker mit viel Crema, die Brühfehler bzw. Mahlfehler, Tamper-Fehler verzeihen.
Hier gebe ich gern mal ein paar meiner Favoriten an.

Die Bohnen werden IMMER frisch gemahlen, kurz bevor der Espresso zubereitet wird.
Mühlen kann man gut gebraucht kaufen, ich nehme gerne Gastromühlen (robust und für die Ewigkeit gefertigt) und bause sind für Single-Dosierung um.
z.B. Mazzer aber auch hier ist die Auswahl riesengroß.
Man sollte aber schon 200-400€ für die erste Mühle einkalkulieren, bei Gebrauchtkauf kommen ggf. noch neue Mahlscheiben hinzu.

Espressotassen sollten möglichst Dickwandig sein, man heizt sie gut vor (oder halt mit Wasserdampf) und lässt die Wärme durch den Keramikkörper speichern.

So, nun müsst ihr sagen, ob das Thema noch interessant und wie das Budget geplant wird.

Beste Grüße (ich mache mir jetzt erstmal einen Americano)
BP


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