Thema:
Re:Tiefkühlpatty = automatische Disqualifikation flat
Autor: Phil Gates
Datum:20.03.18 09:50
Antwort auf:Re:Tiefkühlpatty = automatische Disqualifikation von Derrick

>>>Bei dem was ich alles in der Gastronomie erlebt habe bin ich froh um jeden, der Tiefkühlpatties nutzt. Die Alternative ist, dass du Hackfleisch von vor drei Tagen kredenzt bekommst. Gerade die Systemgastronomen, die in solchen Burgerläden meistens arbeiten (oft sogar komplett Ungelernte, die dreißig Minuten lang die Schulung beim Gesundheitsamt gemacht haben) haben überhaupt keine Ahnung von oder Interesse an Keimen und Temperaturen und dem Umgang mit Lebensmitteln. Da liegen dann die rohen Patties fünf Stunden unter dem Herd, bis sie mal gebraten werden. Widerlich. Merkst halt nichts mehr von dem ranzigen Geschmack, weil lecker Röstaromen und ordentlich Soße draufkommen. Nee, danke. Frisches Hack hat in 90 % der Gastronomie keinerlei Daseinsberechtigung.
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>>Dem kann ich nur zustimmen. Meine Großtante hatte früher selbst ein Wirtshaus und die hat auch gesagt, dass es viel hygienischer ist, TK-Ware zu benutzen als frische Ware...
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>Muss ja ein Wahnsinns Wirtshaus gewesen sein....
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Ja. War es. In meiner Erinnerung jedenfalls. Die Tante lebt sogar noch (93). Das Wirtshaus war in der Eifel, aber so richtig am Popo der Welt ;-)


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>>Bei Fisch ist es zudem ja so, dass man im südlichen Teil Deutschlands allenfalls Forelle und Zander etc. "frisch" bekommt. Wie soll ein Mittelmeerfisch denn ohne zu vergammeln hier ankommen?
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>Also nur weil er nicht direkt ausm Meer auf den Teller kommt, gammelt er nicht gleich. Da fragt man sich schon welche Vorstellungen manch einer hat wie heutzutage Kühlketten funktionieren bzw. überhaupt jemals davon gehört hat. Und das hat nun Mal nichts mit Hackfleisch zu tun. Das gibts nicht nur in einer bestimmten Region. Das ist in dem Sinne kein exotisches Gut wie ein Wolfsbarsch der in Bayern verkauft wird.


Das ist mir schon klar. Aber jetzt rechnen wir mal: Der Fisch wird nachts irgendwo im Atlantik oder Mittelmeer gefangen, kommt früh morgens im Hafen an, kommt in einen Kühllaster und ist dann bestenfalls (!) am nächsten Tag um 4 Uhr morgens auf dem Großmarkt in Süddeutschland, also ist er da schon 24 Stunden tot. Dann kauft den der Gastronom und legt ihn in seinen Kühlschrank. Wenn ich Glück habe, dann ist er "nur" 38-40 Stunden tot, bis ich ihn auf dem Teller liegen habe. Da ist mir ein Fisch, der schon auf dem Kutter oder spätestens im Hafen schockgefroren ist, allemal lieber. Wenn man ihn nicht tiefgekühlt in die Pfanne haut, sondern im Kühlschrank auftaut, merkt man weder bei der Zubereitung noch beim Geschmack einen Unterschied, hat aber den Vorteil, dass man sicher sein kann, dass nur minimal wenige Keime vorhanden sind.


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