| Re:Niemand will mehr Verantwortung |  |
>Ich gehöre auch dazu. Ich würde nicht im Leben auf die Idee kommen und Teamleiter oder Projektleiter zu werden. Aber im Sinne der zunehmenden Verteilung der Verantwortung auf die Mitarbeiter beobachte ich, dass auch sonst kaum jemand Lust hat Verantwortung im kleineren Rahmen zu übernehmen. Es findet sich meist niemand, der eine Arbeitsgruppe leiten möchte.
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>Aktuelles Beispiel: Unser derzeitige Projektorganisation löst sich demnächst auf und soll eigenständig weiterlaufen. Hierzu wurde für unseren Teil der Projektmannschaft eine Art "Sprecher / Verantwortlicher" gesucht, der koordinierend tätig ist. Als die Frage an die Runde adressiert wurde: Betretenes Schweigen, Starren an die Decke. Fazit: Es ließ sich niemand finden.
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>Aber es ist auch eigentlich nur nachvollziehbar. Weshalb sollte man das auch tun? Zum Schluss ist man eh wieder nur der Dumme, hat einiges an Zeit u. Mühe investiert um von den Führungskräften wieder gesagt zu bekommen: Das hättet ihr aber anders lösen müssen.
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>Bin mal gespannt wie sich das weiter entwickelt. Ich glaube das wird sich ein bißchen in Richtung Anarchokultur entwickeln.
Ist das wirklich eine neue Entwicklung? Mein Eindruck ist, dass in großen Konzernen schon lange (immer?) eine Kultur herrscht, dass man sich alles von oben und Legal approven lassen muss. Die sind organisiert wie Behörden, mit unzähligen Policies und Approval-Prozessen. So gewöhnen sich die Leute erst gar nicht daran, mal selbst Entscheidungen zu treffen, und wollen das auch gar nicht. Ich kenne es dagegen aus der mittelgroßen Kanzlei so, dass man von Anfang an an selbständiges Entscheiden herangeführt wird und dies dann ab dem 3., 4. Jahr auch tun kann und muss. Ähnlich bei Freunden, die in mittelständischen Unternehmen arbeiten. Da fragt man vielleicht mal noch den Geschäftsführer, wenn man sich unsicher ist, aber ansonsten macht man das, was man für richtig hält.