Thema:
Re:IMO der falsche Weg flat
Autor: Atlan
Datum:25.02.18 21:22
Antwort auf:Re:IMO der falsche Weg von Iroquois

>In eine absolute "Scheiß-Drauf-Einstellung" möchte ich deshalb aber nicht verfallen. Viele kleine Schritte sind vermutlich schon ein ganz guter Anfang. Bio-Fleisch, Fair-Trade-Produkte usw. usf.

Okay, das klingt ja schon differenzierter. Ich bin ja auch Kritiker des Irrglaubens, man könne durch Konsum die Welt verbessern. Sowas dient oftmals einfach nur als moderner Ablasshandel zum Besser-Schlafen bei unvermindert fortgesetztem Kaufrausch sowie als Distinktionsmerkmal von Menschen, die es sich leisten können; karrikaturesk auf die Spitze getrieben beispielsweise durch das SUV mit veganen Lenkradbezügen - der Atombombe mit aufgemaltem Smiley unter den Konsumartikeln.

Andererseits kann die umgekehrte, sich objektiv-abgeklärt aber in Wahrheit einfach nur bequemliche Scheißegal-Einstellung, laut der das alles ja eh nichts bringe und man als einzelner sowieso nichts ändern könne, auch nicht der zukunfstfähige Weg sein. Auch wenn man in bester neoliberaler Tradition die Politik natürlich nicht aus der Hauptverantwortung nehmen und sie aufs Individuum abwälzen darf. Schwierige Gratwanderung.

Ich denke, eine Kombination aus a) weniger Konsum von Verzichtbarem und b) bewussterem Konsum bei Unverzichtbarem könnte auch im Großen schon etwas bewirken. Mit Schwerpunkt auf weniger Konsum, was natürlich deutlich schwieriger ist. Und langfristig natürlich eine Politik wählen, die an den Verhältnissen radikal etwas ändern will und nicht nur Kosmetik und Detailoptimierung betreibt; notfalls auch als weltweit alleiniger Vorreiter. Irgendjemand muss ja schließlich anfangen.


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