Thema:
Frage zur Venus [OT] flat
Autor: token
Datum:23.02.18 21:59
Antwort auf:Venus von Gamester

Ich hab vor einiger Zeit ein Hörbuch mit Lesch zum einschlafen gehört, in dem ging es halt um das Leben, das Universum und den ganzen Rest.

Hier haben mich hinsichtlich der Entwicklung des Lebens ein paar Dinge ziemlich überrascht. Ich versuche das aus der Erinnerung möglichst wenig falsch wieder zu geben.
Es gäbe hinsichtlich der Entwicklung des Lebens ein paar Unplausibilitäten. Und zwar, man ginge eigentlich davon aus dass sich das Leben hier einfach entwickelt hätte. Und man kann diese Entwicklung in den Gesteinsschichten auch so verfolgen. Das Problem jedoch, es gab genau innerhalb dieser Entwicklungshistorie gleich mehrere Wipeout-Szenarien auf der Erde, wo man sagen müsse, da herrschten hier Bedingungen vor die ausnahmlos alles was sich bis dahin entwickelt hat, gekillt haben.

Entsprechend ergäbe das was man sieht keinen rechten Sinn, denn ob dieser Wipeouts müsse es ja auch entsprechend Entwicklungsresets gegeben haben, wenn ausnahmslos alles ausradiert wurde. Eben diese Resets könne man aber nicht erkennen, sondern dass es einfach weiter ging.
Als Erklärungsansatz für diese Diskrepanz wurde angeführt, dass bei solchen Einschlägen wo auf Mutter Erde dann richtig remmidemmi war und alles ausgelöscht hätte werden sollen, genau das passiert ist, auf der Erde wurde alles ausgelöscht. Gleichwohl wurden dadurch aber auch Gesteinsbrocken in den Weltraum abgesprengt. Die Bausteine des Lebens um die es hier ginge seien auch erwiesenermaßen im Weltraum fähig einen gewissen Zeitraum zu überdauern. Hierbei sei es nicht möglich dass eine Gesteinsbrockenreise von einem Sonnensystem in ein anderes ginge ohne dass diese Bausteine futschikowski gehen, aber ein Ründchen drehen ginge durchaus. Dabei wurde auch angeführt dass das nichts ungewöhnliches sei, wenn abgesprengte Planetenteile wieder auf Planeten einschlagen, dies ginge soweit dass man gar Funde hat, wo Teile fremder Planeten auf der Erde gefunden wurden. Und im Falle dieses Szenarios sei gar eine Umlaufbahn die zurück zur Erde führe logisch.
In diesem Szenario wäre es also passiert dass auf der Erde alles ausgelöscht wurde, aber die Erde quasi ein Backup ins All geschickt hat, und als wieder Ruhe war schlug dieses Backup wieder ein und weiter geht's. Wohlgemerkt nicht nur einmal, sondern mehrmals.

Bis hierhin war das einfach nur überraschend und interessant dass der Werdegang des Lebens einen solch ungewöhnlichen Weg eingeschlagen haben könnte. Es klang seitens Lesch auch nicht wie eine Schnapsidee sondern wie ein wahrscheinliches Szenario das die beobachtete Problematik schlüssig erklärt.

Dann ging es jedoch weiter. Eine weitere Sache die eher ungewöhnlich schien solle sein, dass das Leben auf der Erde in einer Frühphase der Erde in der Entwicklung weiter war, als es sein dürfte. Und weiter ging es damit, dass es somit durchaus denkbar sei, dass das Leben seinen Ursprung gar nicht auf der Erde genommen hätte, sondern die Erde über solch einen Brocken quasi infiziert wurde.
Aber was mich dann überrascht hat, der bis dahin imo naheliegende Gedanke ob der genannten Rahmenaspekte, also dass unsere Planeten sich gegenseitig bestäubt haben, und dass eine Reise von einem Sonnensystem in ein anderes nicht ginge, war, dass der Ursprung auf einem anderen Planeten unseres Sonnensystems stattgefunden haben könne. Aber genau das war irgendwie überhaupt kein Thema, nicht mal so dass erklärt wurde warum man dies ausschließen könne. Afair. Stattdessen wurde etwa ein denkbares Szenario einer Kreuzung der Milchstraße mit einer anderen Galaxie genannt, wo so etwas dann hätte stattfinden können.

Ich persönlich hab mich dann eher gefragt, warum man in so einem Szenario nicht die Venus ins Visier genommen hat. Hier gäbe es doch einen Planeten der im Frühstadium der Erde äußerst ähnlich war, und auch einen der einen entwicklungshistorischen Vorsprung hatte. Zwar meine ich dass es heißt, dass auf der Venus das seinerzeit vorhandene Wasser nicht kondensieren konnte, sondern in den Weltraum entfleucht ist, aber irgendwie scheint mir der Gedanke dass es eben doch habitable Zonen auf der Venus gegeben haben könnte irgendwie wahrscheinlicher, als gar eine Kreuzung von Galaxien zu bemühen um eine vorstellbare Theorie zu entwerfen. Ich meine sogar mal aufgeschnappt zu haben, dass Wissenschaftler es gar aktuell noch für denkbar hielten, dass ob der gerade zur Sonne stehenden Venusachse, an den Polen derart niedrige Temperaturen vorherrschen könnten, dass gar jetzt noch in diesem Fegefeuer Eiskappen existieren könnten, und eben doch nicht der Großteil des Wassers entfleucht ist. Was mir intuitiv jetzt eher kreativ als naheliegend scheint, aber wenn selbst sowas angedacht wird, wie genau will man dann bitte feststellen was dort vor Milliarden Jahren im Detail am Start gewesen sein könnte?

Ich geh mal davon aus dass dieser Gedankengang irgendwo bullshit ist, weil ich auch nichts zu so einer Theorie finde. Ich kann auch nicht ausschließen dass ich mich bei der Wiedergabe der Darstellung aus dem Hörbuch welches als Einschlafhilfe diente hoffnungslos verzettelt habe. Dann wüsste ich aber gerne was an diesem Gedanken so fundamental falsch ist, rein aus Interesse. Und falls er doch nicht falsch ist und bald durch die Feuilletons geistert wisst ihr ja wo ihr ihn zu erst gelesen habt ;)


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