Thema:
Re:Globale Erwärmung - Hitzescheiße vs mankind flat
Autor: X1 Two (deaktiviert)
Datum:23.02.18 21:04
Antwort auf:Globale Erwärmung - Hitzescheiße vs mankind von 677220

>Ich frage zunächst einmal absichtlich provokativ: "Warum ist Globale Erwärmung eigentlich schlecht"? Danach zitiere ich aus einem aktuellen SPON-Artikel, der so schlecht und verwirrend ist, dass sich zahlreiche Startpunkte für diesen Thread daraus ergeben.

Ist sie nicht. Wir sind fertig. :) Globale Erwärmung ist schlecht für den Menschen. Ob die Menschheit nun ein anderes Schicksal erleiden sollte als z.B. die Dinosaurier, darüber kann man geteilter Meinung sein, wenn man z.B. nach Syrien oder Jemen schaut.

Diesem Planeten (und auch der Flora und Fauna) ist globale Erwärmung völlig egal. Ja, ein paar Tausend Spezies werden aussterben. Genauso werden aber Lebensbedingungen für ein paar Zehntausend neue geschaffen. Dieser Planet war mal zehn Grad wärmer als heute mit CO2-Werten bis zum Fünffachen dessen, was wir heute als kritisch ansehen. Hat ihm aber nicht geschadet, sondern er war stattdessen nie so grün und fruchtbar wie damals. Deshalb wurden Dinosaurier überhaupt erst so groß, weil es Nahrung im Überfluss gab. Das CO2, was wir heute über Erdöl freisetzen, existierte damals in Form von Biomasse. Denn nichts anderes ist Erdöl, verflüssigte Dino- und Pflanzenreste. Wieso soll die Freisetzung von etwas, was schon mal frei in der Luft war, schlecht sein?

Was es auch immer gab sind Wärme- und Kälteperioden. Klar kann man behaupten, dass diese aktuelle Wärmeperiode menschengemacht ist. Andererseits kommt sie im gleichen Abstand wie immer in den letzten 400.000 Jahren, nämlich immer im Abstand von rund 100.000 Jahren. Also haben wir das Klima vielleicht gar nicht beeinflusst? Sondern sehen einen Kausalzusammenhang, wo gar keiner existiert? Ist nicht so einfach zu beurteilen und ich halte jeden Wissenschaftler, der 100 %ig einen Menscheneffekt sehen will für genauso bescheuert wie die, die das pauschal ausschließen.

Man sollte nicht vergessen, dass Menschen sich gerne größer machen als sie (erdgeschichtlich betrachtet) sind. Und hey, wenn wir unser Klima beeinflussen könnten, das wäre doch eine fantastische Leistung (auch wenn es erstmal negativ ist). Was das für Möglichkeiten eröffnet.

Von daher bin ich erstmal skeptisch, ob wir einen Einfluss auf das Klima haben. Ich würde es aber nicht ausschließen. Ich würde Erderwärmung aber auch nicht pauschal negativ sehen. Da gibt es z.B. die Theorie, dass das Abschmelzen der Polarkappen überhaupt erst dafür sorgt, dass eine neue Eiszeit entstehen kann. Weil dadurch der Golfstrom zum Erliegen kommt und damit die Wärmepumpe für die Nordhalbkugel ausbleibt. Die Folge sind extreme Niedrigtemperaturen um die -30 Grad im Sommer.

>- Der Meeresspiegel steigt und in Folge werden Teile von Ländern, Insel usw. untergehen

Das ist ein Problem, aber kein großes. Das passiert über Dutzende von Jahren. Es ist nicht so, dass plötzlich die Niederlande weg sind oder die Malediven unter Wasser stehen. Außerdem gibt es eh völlig widersprüchliche Daten. Die Arktis ist ja eh egal, weil es dort kein Festlandeis gibt, d.h. durch das Abschmelzen der Arktis sinkt der Meeresspiegel. Und aus der Antarktis gibt es Daten, wonach das Landeis dort zunimmt. Weil, haha, angeblich zu wenig Ozon in die Atmosphäre kommt.

>- Viele Tiere werden (aus)sterben

Generell ist Klimawandel etwas, woran man sich anpassen kann. Keiner kann pauschal vorhersagen, ob und wieviele Tierrassen durch Klimawandel aussterben würden. Mutationen geschehen jeden Tag tausendfach. So wie sich auch das menschliche Erbgut verändert (wenn auch eher zum Negativen, da heute keiner mehr wegen schlechtem Augenlicht in irgendwelche Löcher fällt und stirbt kann sich diese Mutation ungehindert ausbreiten. Wenn es irgendwann mal keine Brillen geben sollte, sind 3/4 der Menschheit am Arsch, weil sie Gefahren nicht erkennen können).

>- Austrocknung von Gebieten wird zu Hungersnot führen, als Folge Kriege um Ressourcen, Fluchtbewegungen

Jein, durch Klimawandel werden genauso Gegenden frucht- und bewohnbar, die dies derzeit nicht sind. Nehmen wir nur mal die ganzen Permafrostgebiete in Russland. Wenn die Erde fünf Grad wärmer ist, wird das die Kornkammer der Welt.

>- ungeahnte Auswirkungen (Schmetterslingseffekt)

Ja gut. Wir können auch morgen von einem Asteroiden ausgelöscht werden oder übermorgen bricht eine Supercaldera aus und bringt uns eine neue Eiszeit und jahrelange Finsternis. Oder die Erde polt ihr Magnetfeld um und die Sonnenwinde verstrahlen uns währenddessen. Dagegen kämpft aktiv auch keiner. Weil es nichts bringt. Das sind Dinge, die werden irgendwann passieren und sie werden den größten Teil der Menschheit (vor allem aber moderne satellitenbasierte Technik) auslöschen. Einfach mal so. Klimawandel hat den Vorteil, dass er langfristig passiert, da kann man sich einreden, man könne was tun.

>Viele Folgen sind oft rein ethisch-moralischer Natur. Dass Tiere/Arten sterben ist schade, aber naja, ist dann ebenso, kann man sagen. Höchstens vom Standpunkt aus, dass das moralisch verwerflich sei, sehe ich das als Problem.

Was ist daran moralisch verwerflich, wenn doppelt oder zehnmal soviele Arten entstehen, wie aussterben? Wer legt denn da fest, was jetzt moralisch besser ist, Erhalt des Alten oder Entstehung des Neuen? Wir sind ja auch eher was Neues, d.h. war unsere Entstehung unmoralisch, weil sie bedeutet, dass vorher zig Rassen gestorben sind?

>Bei Sachen wie dem ansteigenden Meeresspiegel oder Hungersnöten frage ich mich zudem ob es nicht sinnvoller wäre, diese Probleme anzunehmen und dann zu lösen, statt die Ursache aufzuhalten/einzudämmen. Letzteres ist innerhalb unseres politischen Systems wahrscheinlich gar nicht oder viel zu spät machbar. Dafür bräuchte es eine bürokratisch-technische und totalitäre Weltregierung (wäre ich aber dabei übrigens).

Na da bist du in der SPD ja richtig. Nicht. :) Wobei, geistige Umnebelung ist da derzeit ja ganz modern. :D Eine Weltregierung ist völlig utopisch, weil dem Menschen in Afrika scheißegal ist, wie es dem Norwegen an seinem Fjord nun gerade geht. Das Einzige, was das jemals ändern könnte, wäre eine außerirdische Invasion. Ein gemeinsamer Feind.

>"Bei einem globalen Temperaturanstieg von zwei Grad könnten Korallenriffe "nicht länger von Korallen dominiert sein""
>
>Und das ist schlimm, weil?


Weil die Taucher dann nichts mehr zum Schauen haben. Oder weil Korallen CO2 binden können. Oder weil sie Fischen Lebensraum bieten, die dann wiederum den Menschen ernähren.

>In was für einem September? Dieses Jahr? In 12 Jahren, 25 Jahren? Und ab da dann jeden September? Kommt das Eis dann im Oktober wieder oder war es bislang vielleicht erst im Oktober weg?

Jeden September. Und es kommt wieder.


Antworten nicht möglich, siehe Info neben Nickname