Thema:
Ich verstehe diesen Stress bzw. "Zeitdruck" nicht... flat
Autor: Nitschi
Datum:20.02.18 12:39
Antwort auf:Kleinkind und Schlafen von Phil

>Mein Sohn ist jetzt 11 Monate alt. Im eigenen Bett schläft er nur sehr schwer und unter Protesten ein und wacht regelmäßig nachts weinend auf. Man soll das aber wohl schnell beibringen, das Pennen im eigenen Bett.

Wieso eigentlich? Ich sehe mich (und meine Frau) wahrlich nicht als "attachment parents", die ihr Kind den ganzen Tag am Rücken tragen, die Wange streicheln und mit Kokosöl den Babybauch einmassieren, bis es selber vor Ruhe und Entspanntheit einschläft ;)) (wir geben der kleinen tendenziell eher genauso Stoff wie sie uns und wurden von eben solchen "attachment parents" in unserem Freundes- und Bekanntenkreis für so manches schon mal etwas schief angeschaut), aber wir hatten nie einen _besonderen_ "Zeitdruck" im Zusammenhang mit den Schlafgewohnheiten.

Natürlich haben wir auch recht zeitig (großteils erfolgreich) versucht, sie an ihr eigenes Bett in ihrem eigenen Zimmer zu gewöhnen, aber wenn das kleine Ding dann mal nachts aufwacht und leicht verzweifelt vor sich hin wimmert, dann schnapp ich sie mir ein paar Minuten später und sie darf schön gemütlich bei uns im Bett kuscheln.

Das war anfangs (mit 7-8 Monaten, phasenweise dann auch noch als sie schon 2 Jahre alt war) natürlich auch ab und an etwas "anstrengend" (auch wir pennen lieber überwiegend alleine im Bett) und natürlich konnte ich dann nicht mehr jede Nacht (haha) meine Frau anfummeln, aber ganz ehrlich: so what? Dass die kleinen Pupsköpfe gerne mit ihrem Mama- und Papa-Tier kuscheln wollen und deren Körperwärme, Sicherheit und Geborgenheit spüren wollen: völlig logisch.

Und obwohl unsere kleine (jetzt nicht ganz 2 1/2 Jahre alt) im Vergleich zu vielen anderen Kindern ihrer Altersklasse gefühlt und beobachtet SEHR sehr  selbständig, mutig und eigensinnig ist (ich liebe sie dafür nochmal ein ganzes Eck mehr! freche Laus...), kuschelt sie 1-2 mal pro Woche trotzdem mit einer riesigen Hingabe nachts mit uns im Bett. Für mich gibts kaum was schöneres (aber keine Frage: jede Nacht bräuchte ich das auch nicht) und mir ist das auch 10x mal lieber, als der kleinen 5 Schnuller ins Bett zu schmeißen, eine Nachtlampe dauerhaft leuchten zu lassen ("damit sie keine Angst bekommt!"; Licht in der Nacht war bei uns nie ein Thema, das bleibt aus und fertig, in der Nacht ist es dunkel) usw. usf. nur damit sie es in ihrem Bett so halbwegs aushält.

Seit sie ca. 12 Monate alt ist, schläft sie von 7 Nächten pro Woche im Durchschnitt 5 Nächte brav alleine im Bett (meistens will sie gegen 05:00 dann noch für 1-2 Stunden in der Früh kuscheln kommen), die anderen 2 Nächte holen wir sie und es wird geknuddelt und gekuschelt. Love it!

Disclaimer: das alles momentan (noch) mit nur einem Kind, mir ist natürlich klar, dass das dann mit 2 bis 3 oder gar mehr Kindern nochmal ganz anders aussehen kann. Und: jeder kann und soll so tun, wie er mag. Wenn jemand einfach NULL Bock hat, das Kind mit 12+ Monaten noch im eigenen Bett liegen zu haben: tja, dann halt auf anderem Wege. Früher oder später sperren sie sich eh in ihren Zimmern ein und wollen von Mama und Papa nix wissen ;P

>Schläft er bei mir im Bett, pennt er glücklich durch. Schon beim Reinlegen strahlt er über beide Ohren und pennt dann voll schnell weg.
>
>Was soll ich also tun?


IMO: wenn er wirklich "verzweifelt" ist (und nicht nur mal 1-2 Minuten bisschen jammert und es "probiert" bzw. austestet wie schnell Mama oder Papa beim Bett stehen) dann: ZACK, schnappen, kuscheln, ab isn große Bett.


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