Thema:
Re:Blaulicht bei Smartphones flat
Autor: snaketales
Datum:02.11.17 15:45
Antwort auf:Blaulicht bei Smartphones von Sunspecter

>Höre ich gerade von allen Seiten, dass die Blaulicht-Emission bei Smart-Geräten das Einschlafen und den Rhythmus erschwert. Nu gehe ich persönlich seit Jahren mit meinem Tablet ins Bett und schlafe wie ein Baby.
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>Die letzten beiden Tage hab ich mal diesen Rotlichtfilter ausprobiert. Einpennen konnte ich wie immer, aber: Bin sehr schwer aufgewacht und jetzt über den Tag hinweg müde.
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>Ist das der natürliche Schlafrhymthmus, von dem immer alle reden? Dann kann ich drauf verzichten.


Jeder Mensch hat natürlich seinen eigenen Schlafrythmus. Die einen kann man als Eulen und die anderen als Lerchen bezeichnen. Sprich entweder ist man eher Abends oder morgens aktiver. Bei der gesamten Diskussion um die Auswirkungen des "blauen Lichts" auf den eigenen Biorythmus geht es jedoch immer um die Melatoninausschüttung im Körper. Vereinfacht gesagt ist Melatonin das Schlafhormon und wird durch das blaue Licht unterdrückt. Hier muss ich eigentlich schon etwas genauer werden, denn das Maximum der Melatoninunterdrückung findet bei einer Wellenlänge von 480nm (Wahrgenommen wird Blaues Licht mit einem Peak von 460nm) und bei großflächiger Bestrahlung statt. Sprich der morgendliche blaue Himmel (kann auch bewölkt sein) unterdrückt bei einem Winkeln von etwa 60° das Melatonin im Körper am besten. Die 60° sind dadurch begründet, weil die Unterseite unserer Netzhaut empfindlicher auf große Flächen blauer Strahlung reagiert als unsere Fovea (Punkt des schärfsten Sehens).
Und weil "blaues Licht" uns wach macht, sollte man Abends alle künstlichen Lichter und Displays bei Möglichkeit auf Warmweiß stellen. Displays jeder Art sind nichts weiter als Lichtquellen, daher gilt dafür die gleiche Regel.
Es gab in der Vergangenheit auch schon Untersuchungen, dass man in Fabriken während der Nachtschicht bewusst blaues Licht eingesetzt hat, um die Arbeiter wach zu machen. Das macht man aber wohl nicht mehr, da die Arbeiter wohl dadurch krank wurden und teilweise auch an Krebs erkrankten. Das kann ich auf die schnelle aber nicht mit Quellen belegen, kann aber gerne mal nachschlagen bei Interesse.


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