| Re:Mit den Eltern unter einem Dach? |  |
>Hat jemand Erfahrung mit so einem "Mehrgenerationenprojekt" und - vor allem - wie man das seinen Eltern am Besten verkauft?
Ich hab dazu eine halbwegs passende aktuelle Geschichte aus dem Familienkreis. Setting: Großeltern (beide jenseits 80) wohnen in der Stadt in einer Wohnung. Tochter am Stadtrand in einem Einfamilienhaus. Direkt gegenüber besitzt Tochter ein leerstehendes Haus. Tochter bittet Eltern seit Jahren, doch in dieses Haus zu ziehen, weil viel näher, wenn sie mal Hilfe brauchen. Eltern wehren sich jahrelang, sehen aber am Ende doch ein, dass sie die Hilfe gut brauchen können und willigen ein. Umzug findet statt.
Jetzt beginnt das Drama. Eltern ist nichts recht. Matratze zu hart, Bett zu hoch. Möbel werden mehrfach umgestellt. Extra nach Vorgaben der Eltern angebrachte Griffe als Einstiegshilfe ins Bett stören. In der eigenen Wohnung hatte Großmutter noch täglich gekocht. Jetzt im Haus kann oder will sie nicht mehr. Neue Küche geht gar nicht. Tochter muss täglich kochen. Oft bleiben die Gerichte unangetastet, obwohl sie vorher explizit gewünscht wurden. Tochter ist dem Nervenzusammenbruch nahe. So hatte sie sich das nicht vorgestellt.
Und die Moral von der Geschicht, IMHO: Wenn Ihr das durchziehen wollt, dann gleich. Im Alter werden Menschen immer unflexibler.