Thema:
Re:Mit den Eltern unter einem Dach? flat
Autor: Phil Gates
Datum:10.10.17 11:43
Antwort auf:Re:Mit den Eltern unter einem Dach? von suicuique

>>Meine Mutter ist Anfang 60, ihr Ehemann Ende 60, beide Rentner. Sie leben ca. eine Autostunde von uns entfernt in einem Haus mit sehr großem Garten. Haus und Garten machen natürlich einen Heidenaufwand. Derzeit kommen die damit noch alleine klar, es fragt sich allerdings, wie lange noch.
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>Nach meiner persönlichen Erfahrung geht das bis 70, 75 sehr gut. Sofern keine größere Krankheit in die Quere kommt.


Klar, das kann so laufen, und zumindest meine Eltern sind auch noch fit, aber mein Opa hatte mit Anfang 70 einen Schlaganfall. Von heute auf morgen war er ein schwerer Pflegefall. Bis einen Tag vor dem Stroke hat er noch an der Uni seinen Traum verwirklicht und Philosophie studiert, schrieb schon an der Magisterarbeit. Und genau wenn so ein Ereignis eintritt, ist es halt zu spät.

>Spätestens ab 80 baute mein Vater MASSIV ab und hat sich sprichwörtlich aus allem zurückgezogen. Das ist natürlich sehr subjektiv, und kann früher oder später eintreten. Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen dass 60 noch einiges an Luft nach oben lässt und sie sich gute 15-20 Jahre um das Haus kümmern können sollten.
>Mit 60 fühlt man sich (in der Regel) noch nicht "alt", was uns zum weitaus schwierigeren Punkt von unten bringen wird:
>


Ja, genau, das ist das Problem ;-)

>>Hat jemand Erfahrung mit so einem "Mehrgenerationenprojekt" und - vor allem - wie man das seinen Eltern am Besten verkauft?
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>Wiederum aus persönlichen Erfahrungen: Meine Oma wollte mit knapp 73(?) nichts davon wissen als wir ihr genau das angeboten haben. Einliegerwohnung bei uns in einem entsprechend größeren Haus das wir dann dank ihrer finanziellen Unterstützung Mitte der 80er hätten bauen können. Und wir hatten ein gutes Verhältnis zu ihr, aber sie wollte ihre Unabhängigkeit um keinen Preis aufgeben.
>Mit 82 ging es dann ganz schnell, da sollte sie zu uns zur Pflege ins Haus, ist aber noch vor der Entlassung aus dem Krankenhaus verstorben.


Das war dann ja - aus ihrer Sicht - "optimal". Aber ich kenne es von der Mutter meines Vaters auch anders. Nachdem mein Opa zwei Jahre nach dem Schlaganfall verstorben war, hat meine Oma massiv abgebaut und war mit Ende 60 schwerstens an Alzheimer erkrankt. Sie ist 91 geworden, d.h. sie war über 20 Jahre ein Pflegefall... wobei eine derartig schwere Demenz natürlich auch nicht mehr mit häuslicher Pflege zu bewerkstelligen ist.
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>Meine persönliche Meinung: ich würde das mit dem Mehrgenerationenhaus in jedem Fall machen wenn Du der Meinung bist dass alle Parteien genug Toleranz und Entgegenkommen mitbringen können. Nur, ich denke, dass es scheisse schwer sein wird das den Eltern auch entsprechend schmackhaft zu machen. Bei Dir sind es ja noch nicht mal Rentner. Mit dem Renteneintritt kommt noch mal ein gehöriger Aktivitätsschub (im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten natürlich).
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Toleranz ist denke ich kein Problem, die Beziehung ist gut, die Eltern haben auch eigene Hobbys und man würde zumindest so lange die noch fit sind eher nicht permanent aufeinander hängen und sich auf den Keks gehen. Ich werde mal demnächst vorsichtig nachfühlen, ob es generell Interesse an so einem Projekt gibt.

>EDIT: Ups, du schreibst ja dass sie bereits Rentner sind. Hatte ich überlesen und nur noch die 60 im Kopf.
>
>gruß


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