| Re:Und da gehts dahin |  |
>Die spanische Regierung hat sich hier taktisch und rhetorisch sicher nicht gerade clever verhalten, aber grundsätzlich hat die Regierung eines demokratischen Staates jedes Recht, ein verfassungswidriges Referenrum zu unterbinden.
Klar aber irgendwann greift halt auch die normative Macht des Faktischen. Welchen Sinn ergäbe es Volksgruppen im Land zu behalten die deinen Staat hassen? Wenn man dann dieses Staatsgefüge mit Gewalt zusammenhalten muss, dann haben wir sowjetische Verhältnisse. Das kann keiner wollen und das wird auf Dauer auch nicht klappen.
Man darf in Spanien und bei diesen ganzen Autonomiekonflikten auch nicht unterschätzen welche Rolle der äußerst brutale Bürgerkrieg und die folgende Franco Zeit gespielt haben. In Spanien gab es anders als in Deutschland nämlich keine Stunde Null, wo selbst die bürgerlichen Eliten einsehen mussten das sie zu weit gegangen sind. In Spanien gab es diesen Besinnungsprozess nicht, das bedeutet z.B. das die heutigen Guardia Civil Beamten noch von waschechten Faschisten ausgebildet wurden. Bis in die 60er Jahre gab es das ja in der Bundesrepublik auch noch. Was glaubst du wer da 1968 alles die Knüppel geschwungen hat? Man kann über die 68er denken was man will aber sie haben diesem Spuk der Vergangenheit ein Ende bereitet. All dies ist in Spanien nicht in der Form geschehen. Ich denke das in Spanien noch viel mehr alte Geister der Vergangenheit in der Luft hängen als bei uns und das spielt in jeden dieser regionalen Autonomiekonflikte mit rein.
Grundsätzlich denke ich allerdings das es nur bei einem kleinen aufmucken der Katalanen bleiben wird. Das sind anders als Basken mehrheitlich sehr westlich orientierte vom Wohlstand verwöhnte Bürohengste. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das die dort richtig Rabatz machen. Aber Spanien muss sich auch bewegen.