| Re:Unlukrativen Job annehmen |  |
>Würdet ihr den Hafen einer Sicheren Arbeit verlassen, und euch auf einen schlecht bezahlten Job einlassen, wenn ihr da einen Anreiz sehen würdet?
Ja, jederzeit, sofern man es sich finanziell leisten kann und man dadurch nicht einen nervigen Job gegen eine vielleicht noch stärker belastende Finanzsituation eintauscht.
Ich habe einen ziemlich unlukrativen Job als Journalist für einen lokalen Verlag. Bin dort aber total glücklich. Supernette Leute, höchst flexible Arbeitszeiten, Home Office ist immer eine Option, ich arbeite keine 30 Stunden pro Woche und übe dabei einen Beruf aus, der meinen Talenten und Fähigkeiten voll entspricht.
Das klappt aber auch nur, weil meine Frau ihre beruflichen Stärken leichter in ein sehr gutes Gehalt ummünzen kann; weil sie weiß, dass ich in "normaleren" Jobs eingehen würde wie eine Primel - und weil wir kinderlos bleiben werden, wodurch uns natürlich ein paar heftige finanzielle Zwänge erspart bleiben.
Die Auswirkungen auf meine Rente sind mir auch halbwegs egal: Ich bin Einzelkind, erbe mal drei Immobilien von meinen Eltern (die selbst bei Null angefangen haben), und unsere eigene Eigentumswohnung ist bald abbezahlt.
Fazit: Solange man am Ende des Tages immer noch genug hat, würde ich jederzeit einen schlechter bezahlten, jedoch zufriedenstellenderen Job vorziehen. Ab einem gewissen Punkt ist das für mich mehr Luxus als höhere Zahlen auf dem Kontoauszug.