Thema:
Re:Suche Tipps Urlaubslektüre flat
Autor: Slapshot
Datum:23.08.17 16:00
Antwort auf:Re:Suche Tipps Urlaubslektüre von manic miner

>von Frank Schätzing "Limit". Fand ich annähernd so gut wie der Schwarm, wenn auch völlig anderes Szenario und SciFi hast Du damit auch gleich erschlagen.

Außerdem kann man sich damit auch ein Telefonbuch sparen.

Edit: Etwas ausführlicher (ist von mir selber damals geschrieben worden, als ich das Buch gelesen hatte und kann geringe Mengen an Informationen enthalten, die empfindliche Zeitgenossen als Spoiler wahrnehmen können):

Bei "Limit" stößt Frank meiner Meinung nach ... an sein Limit (haha, supersinnloses Wortspiel!). So versucht er zwei Handlunsstränge zu verschmelzen, die sich nie so wirklich verschmelzen lassen. Er schießt zig Leute per Fahrstuhl ins Weltall, von denen sich keiner so recht im Gedächtnis verankern mag und deren Schicksale dem geneigten Leser so auch relativ egal sind.

Besser wär's gewesen, einen Handlungsstrang komplett zu ignorieren und stattdessen dem Strang rund um Owen Jericho zu folgen, der den wesentlich spannenderen Teil abgibt. Weil man aber relativ lang der Geschichte um den Milliardär Julian Orley folgt, dauert's auch, bis zum ersten Mal richtig Spannung aufkommt. So will das erste Viertel des Buchs einfach nicht richtig zünden und erst nach rund 300 bis 400 Seiten wird man das erste Mal so richtig hineingezogen.

Dann aber! Dann aber richtig.

Sobald sich die Geschichte auf die Geschichte rund um Owen konzentriert und seiner Jagd durch Shanghai, Berlin und London folgt, wird's richtig spannend und technisches Blabla zurückgefahren. Interessant fand ich auch seine Vision einer Welt in 15 Jahren und durchaus witzig auch seine kleinen Seitenhiebe und Anspielungen auf unsere Welt aus einer zukünftigen Sichtweise.

Wenn die Geschichte aber zum Ende kommt, überschlägt sich wieder alles. Plötzlich ist Owen nur noch eine Randfigur und nur noch kurz wird seine eigentlich wichtige Rolle in diesem Spiel mit einem kurzen Auftritt gewürdigt. Auch die letzten Seiten wirken etwas lieblos drangepackt, so als ob jemand (Testleser?) der Meinung war, dass man das Buch so nicht enden lassen könne. Wer das Buch gelesen hat, der weiß, was ich meine.

Von all dem Gemecker abgesehen bleibt aber noch immer eine spannende Geschichte und viel Lesestoff für einen verregneten Sommer.


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