Thema:
Re:Was ich in den letzten Wochen gelesen hab...(Teil 9) flat
Autor: Jassi
Datum:24.01.17 01:57
Antwort auf:Re:Was ich in den letzten Wochen gelesen hab...(Teil 9) von Sahasrahla


>Ich weiß nicht wie du zu Hörbüchern stehst, aber ich bin dafür überzeugt, dass die einzig wahre Art, Harry Potter zu konsumieren, die Hörbücher gelesen von Stephen Fry sind. Die Filme sind imo Zeitverschwendung. Ganz große Literatur wird die Reihe nie, aber die Charaktere wachsen einem schon ans Herz, besonders dadurch, dass Fry tatsächlich für jeden eine eigene Stimme hat, ohne albern zu wirken.
>


Ich bin weder Hörbüchern noch E-Books abgeneigt. E-Books halte ich dank der Vokabel-Funktion speziell bei fremdsprachigen Büchern für 'ne tolle Sache, aber ich bleib dann doch lieber oldschool, weil stromfrei und ich die Babes mit meinen Bücherregalen beeindrucken will!!!!ÖLF!!!111  


Außerdem möchte bzw. muß ich bei einem Buch innehalten. Letzteres liegt vor, wenn ich die Begriffe nicht kenne, was bei älterer Literatur schon mal der Fall sein kann. Svetlana Geier hat's gecheckt und erklärt in den Fußnoten wie lange ein Werschok oder Werst ist, liefert Hintergrundinfos zu den im Buch genannten realen Persönlichkeiten oder Begebenheiten und sogar Abbildungen von angesprochenen Gemälden! Und ganz wichtig: Sie übersetzt vor allem auch die franzöischen Passagen!!!
Wobei - wie ich seit zehn Minuten weiß - obige Vokabelfunktion das anscheinend auch bietet.


Aber ab und an möchte ich einfach auch innehalten und das Gelesene sacken lassen. So las ich z.B. Dostojewskijs "Arme Leute" während einer Busfahrt und kam zu einer Passage, die mich wirklich SEHR berührt hat und damit meine ich nicht im Sinne von larmoyantem Scheiß. Ich klappte das Buch zu, stieg aus und kontemplierte regelrecht mitten im hochfrequentiertem Stadtzentrum.
Hörbücher - zumindest glaube ich das - könne mir solche Momente nicht bieten.

Ich würde es da höchstens wie mit Filme halten: Erst Buch, dann Hörbuch bzw. Film.
Roger Willemsens "Der Knacks" hab ich mir einmal aber als Hörbuch gegeben und war davon zugegebenermaße sogar angetan.


Aber ich kann deine Meining oben wirklich sehr gut nachvollziehen, denn mein erster Kontakt zu zu Harry Potter ergab sich vor vielen Jahren ausgerechnet dadurch, dass ich während einer Zugfahrt mithörte wie ein neben mir sitzender Vater seinem Filius daraus vorlas und was soll ich sagen? Nicht nur der Sohnemann hörte bei seinem Paps (eine ganze Weile) gebannt zu.  

Allein und nur allein dieser Hörprobe ist es zu verdanken, dass ich es wirklich  in Betracht zog die Bücher irgendwann mal zu lesen.


>Clark ist ganz groß. Sein Preußen Buch hab ich auch im Schrank, kann ich nur wärmstens empfehlen. Ich hab zwar immer noch Probleme die ganzen Friedrichs, Wilhelms und Friedrich Wilhelms auseinander zu halten, aber es geht seit dem Buch schon etwas leichter!
>


Prima! "Preußen" hab ich nämlich schon längst auf'm Schirm. Sieht so aus als ob Clark mein Safranski für Geschichte wird.


>Danke, das merke ich mir mal. Im Studium bisher Filmtheorie leider immer nur gestreift.


Erwarte aber bitte nicht zuviel. Der Buchtitel trägt den Titel "...zur Einführung" absolut zu recht, da es einem zumindest eine vage Vorstellung liefert in welchen Facetten ein Film als Kunsterk auf den Zuschauer wirken kann. Wer eine Art detailierte Historie bzw. Auflistung von Techniken zu Kamera, Schnitt, Ton und Regie usw. sucht, könnte etwas enttäuscht sein. Es ist kein "Every Frame a Painting".

Für mich waren dennoch die Kapitel "Haut und Kontakt" und "Spiegel und Gesicht" durchaus Augenöffner. Von der feminitischen Filmtheorie will ich erst gar nicht anfangen...


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