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Autor: | hoover2701 | ||
Datum: | 09.01.17 08:58 | ||
Antwort auf: | Brettspiele & co Teil 2 |OT|: Homo ludens von Cherokee | ||
[http://imgur.com/a/dC9gE] Nachdem ich vorgestern Abend die Anleitung noch einmal eingehend studiert und gestern vorab noch ein kleines Let's Play geguckt hatte, habe ich mich an eine erste Runde Leaving Earth im Tabletop Simulator gewagt. Für das erste Spiel habe ich den Schwierigkeitsgrad "Medium" gewählt, dabei werden aus dem Missionsstapel 4 Missionen mit leichtem und 2 mit mittlerem Schwierigkeitsgrad gezogen. Diese waren bei mir: - Sounding Rocket (eine Sonde in den Weltraum schießen) 1 Siegpunkt - Artificial Satellite (eine Sonde in den Erdorbit bringen) 2 Siegpunkte - Man in Space (einen Astronauten ins All und zurück bringen) 2 Siegpunkte - Man in Orbit (einen Astronauten in den Erdorbit und zurück bringen) 4 Siegpunkte - Space Station (einen Astronauten am Beginn einer Runde im All haben) 6 Siegpunkte - Man on the Moon (einen Astronauten auf den Mon und zurück bringen) 12 Siegpunkte "Gewinnen" tut man bei Leaving Earth im Solomodus, wenn man mehr als die Hälfte der möglichen Siegpunkte am Ende des Spiels (1956-1976 = 20 Runden) eingefahren hat, also in meinem Fall mindestens 14 von 27 Punkten erreicht. Zu Beginn gilt es zunächst, die erworbenen "Erfindungen" praktisch zu testen und dabei Fehler auszumerzen, so dass die Technik ausgereift genug ist, um bei Verwendung automatisch Erfolg zu haben. Bereits hier habe ich gemerkt, wie komplex und vielfältig die Herangehensweise an die 20 Spieljahre ist. Dabei habe ich es noch leicht gehabt, weil die Reihenfolge der Erfindungen aufgrund der simplen Missionen doch relativ klar war. Wenn ich mir jedoch vorstelle, ein Spiel auf Hard oder Very Hard zu spielen, dann muss quasi von Beginn an jede Forschung und jeder Kauf auf den langfristigen Missionserfolg hin durchgeführt werden. Wie sich das für die Raketenforschung gehört, gab es dann auch Raketen, die nicht funktionierten (Minor Failure) und natürlich auch die großen Feuerwerke (Major Failure), bei denen die komplette Rakete inklusive Satellit explodiert. Mein Ziel war es, keine Menschenleben zu verlieren (-2 Siegpunkte je totem Astronaut am Ende), so dass ich zunächst alle Komponenten und Techniken nur mit unbemannten Sonden getestet habe. So habe ich auch die unbemannten Missionen zuerst absolviert. 1958 die erste Sonde ins All geschossen (1 SP) und 1960 den ersten Satelliten in eine Erdumlaufbahn gebracht (2 SP). 1963 war dann John Glenn der erste Mensch im Weltraum, der nach geglücktem Suborbitalflug wohlbehalten auf die Erde zurückgekehrt ist (2 SP). Ich habe daraufhin mit den Vorbereitungen für meine bemannte Mondmission begonnen. Hier gab es zwei Möglichkeiten: Entweder eine unbemannte Sonde auf dem Mond landen lassen oder aber "Surveying" erforschen und im Rahmen eines "Moon Fly By" die Möglichkeiten einer Mondlandung zu eruieren. Das Problem ist nämlich, dass das Spiel zu Beginn den Kenntnisstand des Jahres 1956 voraussetzt, d.h. es ist gar nicht klar, ob man wirklich auf dem Mond landen kann. Dies muss erst erkundet werden. Ich entschied mich für die sichere Variante und habe nach der Entwicklung des "Surveying" eine Sonde losgeschickt, die dann beim Fly By den Mond in Augenschein nahm. Das Ergebnis: Der Mond besteht aus einem Ozean von Staub und jede Landung würde das landende Raumschiff unweigerlich zerstören! Somit konnte ich mir meine Mondmission von der Backe putzen und die 12 Siegpunkte für die bemannte Mondlandung wurden aus dem Spiel genommen. Somit blieben nun nur noch 15 Siegpunkte, von denen ich 8 für einen Sieg brauchte (5 hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits). Die beiden letzten Missionskarten habe ich dann mit einem einzigen Raumschiff absolviert. 1967 startete Buzz Aldrin ins All und überwinterte ins Jahr 1968 im Erdorbit. Dabei habe ich meinen einzigen "Fehler" begangen. Ich dachte, dass ich "Life Support" nur mit einem Astronauten an Bord testen kann, d.h. dass am Ende eines Jahres Astronauten, die bis zum nächsten Jahr im All bleiben, mit Supplies versorgt werden müssen. Ich hätte aber auch schon vorher Life Support testen können, indem ich einfach eine unbemannte Sonde über den Jahreswechsel im All lasse. Mit diesen kann ebenfalls Life Support getestet werden und so hätte ich theoretisch bei Aldrins Reise nicht mehr testen müssen, ob der Life Support funktioniert, sondern dieser wäre ein "Automatic Success" gewesen. Nun ja, zumindest habe ich das Risiko dahingehend minimiert, dass Aldrin ein Mechaniker ist, d.h. er kann bei einem "Minor Failure" des Life Support das Ganze in einen Success umwandeln. Bei einem "Major Failure" hingegen wäre er verreckt. Der Test des Life Support verlief jedoch erfolgreich, so dass ich 1968 sowohl die Mission "Space Station" (6 SP) als auch nach Rückkehr zur Erde im selben Jahr die Mission "Man in Orbit" (4 SP) erfolgreich abgeschlossen hatte. Also alle 15 möglichen Siegpunkte schon im Jahr 1968 eingefahren. Auch die Mondmission hätte ich sicherlich schaffen können. Hierfür hätte ich allerdings noch die Rendezvous-Technik erforschen müssen, denn ich hätte voraussichtlich versucht, einen Eagle Lander für die Mondlandung zu nutzen, damit ich die Anzahl der benötigten Raketen für die Mission reduziere. Wenn das Rendezvous dann noch nicht vollständig getestet gewesen wäre, hätte ich auch einen Astronauten mit der Fähigkeit "Pilot" mitnehmen können. Dieser wandelt einen "Minor Failure" während eines Rendezvous zu einem Success. Alles in allem ein sehr atmosphärisches und eine-Geschichte-erzählendes Spiel. Nebenbei lernt man noch ein bisschen was über die Raumfahrt (Masse, Schub, Strahlung, etc.). Das vorausschauende Planen der Missionen ist zwar mit etwas Kopfrechnen und Notizen machen verbunden, aber wenn dann die Mission genau so läuft wie geplant, ist das sehr zufriedenstellend! Ich werde allerdings nächstes Mal auf "Hard" spielen, damit ich vielleicht etwas mehr Risiko gehen muss, um meine Ziele zu erreichen. Als Lernspiel war es aber genau richtig. Beide Daumen hoch für diesen Exoten! PS: Und Tabletop Simulator ist einfach nur geil! Kein Auf- und kein Abbau, man kann schnell mal bei BGG suchen, wenn es Regelunklarheiten gibt und natürlich nebenbei im Maniac lesen! ;) Hat den Tabletop Simulator übrigens mal jemand im VR Modus getestet? Ich überlege, ob ich das Saturn-Angebot für die Rift nutzen soll, aber wenn das zu einem Monster-Gefrickel im Tabletop-Simulator mutiert, habe ich da keine Lust drauf! Aussagekräftige YT-Videos habe ich dazu leider nicht gefunden... |
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