Thema:
Re:Jetzt vor 2 Monaten flat
Autor: Pezking
Datum:26.07.16 20:57
Antwort auf:Re:Jetzt vor 2 Monaten von Tota

>Kann ich nicht erklären. Die ausbleibende Antwort allein war es nicht, dafür hätte es viele Erklärungen geben können.  Mir war auf merkwürdige Art bewusst das etwas fundamental nicht stimmt, ich war nicht besorgt, ich wusste es. Ich saß wirklich zitternd im büro, unfähig irgenwas zu tun außer auf den Anruf zu warten von dem ich wusste das er kommen würde. Mancher würde vielleicht Hokuspokus dazu sagen, oder hey, du warst einfach besorgt. Aber das wars nicht, besorgt war ich an anderen Zeitpunkten im Leben. Hier war klar, Katastrophe. Nur was genau und den Umfang wusste ich nicht.

Ist schon komisch. Am Tag der endgültigen Brustkrebsdiagnose bei meiner Frau ging es mir genauso.

Es liefen zuvor schon einige Untersuchungen. Beim Ultraschall gab es zunächst eine Entwarnung. Alles deutete auf ein gutartiges Geschwulst hin, wir wurden ständig beruhigt. Das ging bestimmt zwei Wochen so. Die entscheidende Biopsie fühlte sich daher die ganze Zeit auch nur nach "der Vollständigkeit halber" an. Wir waren daher eigentlich schon längst ziemlich beruhigt.

Aber ausgerechnet an dem Tag, an dem dann später der entscheidende Anruf kommen sollte, war ich ein nervliches Wrack. Es wäre viel naheliegender gewesen, vor dem ersten Ultraschall so nervös zu sein. Aber so hatten wir ja eigentlich schon eine weitgehende Entwarnung, die sich erst wider Erwarten noch als falsch entpuppen sollte.

War schon schräg.

Und auch ganz anders, als meine Sorge während der Folgeuntersuchung zwei Tage später, bei der dann nach Metastasen gesucht wurde. Da war ich natürlich nochmal eine Spur fertiger - aber die Gründe dafür lagen ja auf der Hand: Es stand in diesem Moment einfach restlos alles auf dem Spiel. Natürlich ist man da nervlich am Ende.

Grauenhafte Erfahrung. Trotz positivem Ausgang. Sowas wünscht man echt niemandem.

Und ich schließe mich Telemesse an: Selbst wenn man nicht alles kommentiert, ist man in Gedanken doch immer noch regelmäßig bei Dir. Nutze das Sprachrohr hier ruhig weiterhin. Du hast ein interessiertes, hilfsbereites und verständnisvolles Publikum.


< antworten >