| Re:Ach Bullshit! |  |
>>Das Risiko ohne Helm zu fahren ist imo ein durchaus überschaubares, auch statistisch, da Kopfverletzungen bei Stürzen auch nicht die Regel sind. Insofern finde ich es gut den Kindern fahren mit Helm als selbstverständlich beizubringen, ich würde aber auch nicht in Panik Attacken ausbrechen wenn meine Tochter mal ohne unterwegs wäre.
>>Mir geht aber ehrlich gesagt dieses permanente Bestreben nach absoluter Sicherheit und jeglicher Risikominimmierung ziemlich auf die Nüsse. Wenn ich ständig Angst hab das mir was passieren kann hauts mich wahrscheinlich auch eher auf die Fresse als wenn ich ganz gechillt mit Wind im Haar vom Biergarten heimradel.
>>
>Ob das Risiko nun überschaubar ist oder nicht - Es ist real.
>Ich bin bei dem The ma vielleicht auch ein bisschen vorbelastet. Ein entfernter Bekannter wurde vor ein paar Jahren morgens auf dem Weg zur Arbeit mit dem Rad von einem Auto erfasst (Klassiker beim Abbiegen) und nach mehreren Monaten Koma ist er mittlerweile zwar wieder "bei Bewusstsein", kann aber weder alleine essen, trinken, sprechen usw. Bitter.
>Ich bin daher der Meinung, dass es einfach nur dumm und sich selbst und insbesondere seinen liebsten gegenüber verantwortungslos ist ohne Helm zu fahren. Aber Die Diskussion gab es hier vor langer Zeit ja schon mal (Stichwort Helmpflicht).
Nach einer Studie der Neurochirurgischen Universitätsklinik Münster entstanden 11 Prozent der Schädelhirnverletzungen beim Auto- oder Motorradfahren, 36 Prozent während Freizeitaktivitäten, 28 Prozent im Haushalt, 15 Prozent bei der Arbeit und lediglich 10 Prozent bei Fahrradunfällen (OrthoJournal Ausgabe 12 (Juli bis Oktober 2012)). Gemäß diesem Aufsatz von Dr. Adolf Müller, Chefarzt der Klinik für Neurochirugie am Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg, machen u.a. Reitsportler eine größere Gruppe von schädelhirnverletzten Unfallopfern aus.
Das heißt ein reales Risiko für Kopfverletzungen gibt es immer und überall. Es gibt allerdings viele Tätigkeiten die ein weitaus höheres Risiko für Kopfverletzungen mit sich bringen als Radfahren, bei denen aber niemals jemand auf die Idee kommen würde einen Helm zu tragen. Hier also von dumm oder verantwortungslos zu sprechen ist schon eine äußerst subjektive Betrachtung der Sachlage unter Mißachtung einer pragmatischen Risikoabwägung.
Also nochmal mein Standpunkt: Es ist sicherlich gut und sinnvoll einen Helm zu tragen, es ist aber eben auch nicht irrsinnig sich ohne auf dem Rad fortzubewegen.