| Meine W10-Erfahrungen: Finger weg |  |
Mein Rechner zuhause ist ein uralter Lenovo M55e, der immerhin über einen 64Bit-Processer und mittlerweile 4 GB RAM verfügt. Anhand dieser "Leistungswerte" ist klar, wofür ich den benutze: die Steuererklärung, Internet, DVDs und ab und zu eine Runde FTL spielen. Das alles packt er prima.
Da ich bei Windows Insider angemeldet bin, habe ich mir ziemlich am Anfang des Programms auf einer separaten Festplatte W10 installiert (die W7-HDD kam ins Regal, sicher ist sicher). Die ersten Builds liefen natürlich mehr schlecht als recht, was auch vollkommen ok war - schließlich war es quasi eine Beta-Software.
Nach und nach habe ich den Rechner Software-seitig identisch zu meinem W7-Rechner aufgebaut, also genau die gleichen Programme. Hardwareseitig ist alles gleich geblieben, von der Festplatte natürlich abgesehen. Dadurch habe ich eine direkte Vergleichsmöglichkeit erhalten.
Ok. Das nachfolgende bezieht sich nur auf meine alte Möhre.
Bedienbarkeit
- W10 startet im Vergleich zu W7 schneller.
- W10 gibt mir - wie auch W7 - kein Feedback darüber, was es für den Anwender im Moment macht. Beim Klick auf ein Programm in der Taskleiste passiert optisch nichts, keine Animation oder irgendwas. Mehrfaches Klicken führt dazu, dass sich das Programm öfters öffnet - aber nur bis es offen ist, danach minimiert man es durch den Klick. Da ist Apple Microsoft weiterhin Lichtjahre voraus (*MacBook Air von der Firma tätschel*).
- Sobald man in W10 in die "normalen" Settings klickt, erhält man eine moderne Optik. In den "erweiterten" Menüs findet man dann W7 wieder. Okeee.
Software
- In den ersten W10-Versionen kam es vor, dass sich eingebaute Programme wie die Nachrichten-App oder Mail einfach schlossen. Beta-Software, ok.
- Auch in aktuellen Builds habe ich das Problem, dass sich manche der installierten Programme schließen und - viel schlimmer - dann nicht mehr öffnen lassen. Weder ein Doppelklick noch ein "Rechtsklick Öffnen" bringt das Programm in den Taskmanager. Da hilft nur ein Neustart.
Werbung
- Die ersten W10-Versionen waren werbefrei. Das heißt, ich konnte beispielsweise in der Nachrichten-App Inhalte lesen, ohne Werbebanner in Kauf nehmen zu müssen. Das ist in den aktuelleren Builds anders. Ich "erkaufe" mir mit einem "kostenlosen" Betriebssystem Werbung oder Aufrufe zur Bewertung in immer mehr Apps. Das will ich nicht.
- Die enge Verknüpfung an einen XBL-Account geht mir auch auf den Keks. Ich verstehe, was MS damit bezwecken will und in deren Augen mag das auch sinnvoll sein. Nur will ich bitte selber entscheiden, welche Programme ich mit welchen Cloud-Diensten verknüpfen möchte.
Spiel(e)
- FTL läuft auf meinem W7-Rechner flüssig und ruckelfrei. In W10 habe ich seit dem ersten(!) Build einen Mouse-Lag, der das Spiel unspielbar macht. Ich habe bei jedem Build gehofft, dass es besser wird, aber Stand heute ist das nicht so. Warum läuft dieses Spiel auf dem aktuellen Betriebssystem mit gleicher Hardware schlechter als beim alten? Alle Treiber sind auf dem aktuellen Stand, ich habe sogar das Microsoft Maus- und Tastatur-Center installiert, weil einer in irgendeinem Unterunterunterforum meinte, daran könnte es liegen. Tut es aber nicht.
Fazit
Für mich gilt bei W10: Finger weg. Dieses "moderne" Betriebssystem bietet mir beim täglichen Umgang nicht mehr Feedback als das alte und damit keinen Mehrwert, vom schnelleren Startvorgang abgesehen. Alles andere läuft schlechter und zu allem Überfluss zeigt mir ein Betriebssystem(!) auch noch Werbung an.
Sorry, aber: LOL. Letztes Wochenende kam wieder die W7-Festplatte rein.