Thema:
Ready Player One, Transport, Aera flat
Autor: LustigesWiesel
Datum:08.06.16 08:04
Antwort auf:Bücher Thread #5 von Faerun

Ready Player One wollte ich mal aufgrund der häufigen Nennung in Gamerkreisen gelesen haben, muss aber direkt sagen das es mich nur bedingt überzeugt hat.
Es ist gut (oder eher gesagt gut lesbar) aber nicht gerade ein wirkliches Highlight, dafür ist es zu gewollt 80er-Nerdy-Popkulturell.
Die Geschichte um Wade beginnt eigentlich recht vielversprechend durch den Wechsel von realer Dystopie und virtueller Utopie, schafft es dann aber nicht wenigstens eine von beiden Welten echt wirken zu lassen. Die Charaktere wirken auch und das nehme ich einfach mal als ungewollt hin, wie durchschnittliche Computercharaktere in einem Spiel, blass und recht eindimensional. Da wird versucht anhand von Körperlichen Eigenschaften wie Rubensfigur, Hautfarbe und etwaige Markel die vom üblichen Computerspiel/Avatarideal abweichen eine Brücke zu realen Menschen zu schaffen, was nicht wirklich gelingt . Dabei bestand sogar über längere Zeit die Möglichkeit wirklich mal die komplizierte Freundschaft auf virtuelle/reale Ebene und deren Unterschiede,Möglichkeiten und Probleme zu behandeln. Aber nein, er schneidet das Thema lieber an, um es dann bis zum Ende brach liegen zu lassen.
Was mich aber am meisten störte waren die gezwungen wirkenden Lobhudeleien auf die 80er. Das ganze als Grundlage für die Jagd zu nehmen, kein Problem. Aber hier hat es eher einen "So waren die Achtziger"-Buch Charakter, es mag vielleicht nett sein in der einen oder anderen Erinnerung zu schwelgen, doch hier wird ohne Sinn und verstand von einer zur nächsten gehüpft in der Hoffnung dir recht schwache Storyline zu kaschieren.
Ich Frage mich wirklich ob das wirklich genug für einen Film hergibt, und sehe diesem skeptisch entgegen.

Transport war jetzt kurz hintereinander mein zweites " Handybuch",hätte nie erwartet das sich das kleine Ding bei mir mal als Lesegerät durchsetzt, doch gerade während der Arbeit (muss immer wieder auf Ergebnisse von Beprobungen warten) bietet es sich einfach prima an paar Seiten zu lesen. Und gerade solch ein kurzer flockiger Lesestoff wie Transport bietet sich prima an.
Zum Buch selber muss man garnicht soviel sagen, es geht um Häftlinge die ihre Todesstrafe entgehen können, indem sie ein Tor durchschreiten das entdeckt wurde und per Symbolcode in fremde Welten führt. Das Problem ist, das die Funktionsweise der Codes nicht klar ist und es passieren kann das der zu Transportierende von der dort herrschenden Gravitation zerquetscht wird, was auch der schlussendliche Grund für die Nutzung von Häftlingen ist.
Was ich nett fand, ist das kleine Häppchen Backstory geboten werden, und die Welt dahinter in kleinen Sätzen angerissen wird. Bei den Reisen selbst wird Potenzial verschenkt, da die Planeten doch irgendwie dem erwarteten entsprechen. Wenn man schon die völlige Freiheit hat, sollte man sie meiner Meinung nach auch nutzen.
Aber es ist eh egal, da man nicht mehr daraus machen muss, die Geschichte versucht jetzt garnicht alles episch auszubreiten, sondern ist einfach nur nett.
Eine Empfehlung für einen verregneten Nachmittag, an dem man nicht mehr als bei einem Actionfilm nachdenken will.

Aera ist da ein ganz anderer Fall. Hier wird so getan als ob man eine tolle epische Geschichte zu erzählen hat, um dann zu scheitern.
Die Prämisse fand ich eigentlich spannend, die Götter sind auf die Erde zurückgekehrt um wieder zu herrschen, ausser der eine große Gott, der Christen Juden und Muslime. Es fanden Kriege zwischen den alten Religionen, und den wiederauferstandenen statt, die letztere gewannen weil die Götter selbst mit eingriffen. Nun erleben wir die Geschichte von Malleus ein Interpol Ermittler und als Besonderheit Atheist (was in einer Welt voller Götter schwierig ist), und seine Jagd nach Artefakten die vielen Leuten das Leben kosteten, und selbst in irgendeine Verbindung zu den Göttern stehen.
Und jetzt kommen wir schon zum größten Problem, nämlich das die Geschichte viel Potenzial bietet, es aber nicht nutzt weil die Geschichte nur in Episoden erzählt wird, verknüpft wie eine Serie mit der übergeordneten Story. Und ganz im ernst, ich empfand das als furchtbar faul es so zu lösen. Heitz befreit sich so von den zwängen eine gut ausgearbeitet Story zu schrieben und klatscht mir ein mist nach dem anderen hin. Hatte ich vorher schon keine großen Stücke auf sein können gegeben (muss aber zugeben das ich Die Zwerge damals nett fand), merkt man hier mal wieder verstärkt das er sich in Sachen verrennt und es zu kaschieren versucht indem er immer wieder Handlungen und Eigenarten wiederholt um einen "Lost" Vibe zu erzeugen. Ich kann nicht mal annähernd eine Empfehlung für diesen gedruckten Müll aussprechen, da man lieber zehn kostenlose Kurzgeschichten auf Amazon lesen kann als hier sein Geld zu versenken. Und vor allem dürft dort wenigstens ein wenig Herzblut in die Geschichten geflossen sein, hier wirkt es so als ob man versucht hat einen Haufen Mist der anfällt zusammenzutragen, binden und zu verkaufen.


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