Thema:
Re:Ganz toller Film - Anschaubefehl flat
Autor: Telemesse
Datum:19.04.16 11:58
Antwort auf:Re:Ganz toller Film - Anschaubefehl von cervantes

>>Der Film zeigt wirklich ein sehr authentisch und objektiv wirkendes Bild der damaligen Geschehnisse aus Sicht verschiedener Personen und Gruppen. Was mir besonders gut gefallen hat ist das hier nicht versucht wird zu bewerten oder in Gut und Böse zu unterteilen.
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>Objektiv: Weil es nicht nötig ist.
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>Subjektive Nachfrage: Wunderst Du Dich echt, warum und wie Deine Postings manchmal wahrgenommen werden? Rostock ist einer der dunkelsten Momente bzgl. rechtsradikaler Gewaltakte nach dem WK2, da wirkt ein Lob der bewertungsfreien Darstellung etwas sonderbar.


Ich habe manchmal eher das Gefühl, das du irgendwie ein Wahrnehmungsproblem hast. Es wäre nicht das erste mal, das du mir, durch die Blume, irgendwelche rechte Tendenzen unterstellst. Bisher hast du es aber nicht vollbracht auch nur ein einziges Post von mir zu zitieren, daß diese Unterstellung auch nur ansatzweise begründen würde.

Zu deiner Nachfrage: Ich bin ein Gegner populistischer Meinungsbildung. Das gilt beispielsweise für die Aussage "Alle Flüchtlinge sind Kriminelle" ebenso wie für die gerne aufgestellte Behauptung "Alle Ossis sind Nazis". Daher begrüße ich Filme oder Dokumentationen sehr, die einfach nur darstellen ohne zu bewerten. Der hier gezeigte Film macht das eben sehr gut ohne irgendwas zu beschönigen, zu verharmlosen oder wegzulassen. Aber er zeigt eben auch ein bißchen mehr, nämlich das soziale Umfeld, die Perspektivlosigkeit, Mitläufertum und eine Gruppendynamik, die einfach Leute zu Arschlöchern mutieren läßt.

Ich würde mir daher wünschen, daß es mehr solche Filme gibt die die Schicksale von Menschen zeigen, Ursachen für Verhaltensweisen aufdecken und die Zuschauer dazu bringen über das Gesehene nachzudenken ohne vorschnell ein Urteil zu fällen. Gerade anbetracht der aktuellen Flüchtlingskrise wäre etwas ähnlich in dieser Thematik imo mal äußerst wünschenwert und notwendig. Denn mit Zahlen und Statistiken erreicht man bei den Leuten nichts. Erst das Vor Augen führen von Einzelschicksalen ermöglicht es eine Vorurteilsbarriere zu durchbrechen und Empathie zu wecken.

Und nur zur Info. Aufgrund meines eigenen familiären Hintergrundes und auch aufgrund meiner doppelten Staatsbürgeschaft bin ich gewiss nicht in der Position, rechte Gesinnungen gutzuheissen.


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