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Re:Zu deiner Rechnung bzgl. Miete vs. Kauf: flat
Autor: ID
Datum:12.04.16 11:11
Antwort auf:Re:Zu deiner Rechnung bzgl. Miete vs. Kauf: von chifan

>Wenn die Rate ungefähr der Kaltmiete entspricht, hast du letztlich nur das am Anfang eingebrachte EK weniger.

Ich gebe dir Recht, möchte aber 2 Dinge zu bedenken geben:

1. Im konkreten Fall bei bei PoP trifft das nicht zu. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, zahlt er momentan 1400€ warm, also ca. 1150€ kalt, schätze ich. Um 1,5% tilgen zu können, wären hingegen 1800€ notwendig, dazu kommen dann noch die NK von ca. 300€. Das macht am Ende eine Differenz von 700€, die er dann mehr zahlt und die ihm im Notfall nicht mehr zur Verfügung stehen.

2. Auch wenn in einem anderen Fall die Rate der KM entspricht, kann es dennoch sinnvoll sein, zu mieten. Die Rate musst du zwangsweise auch bei sich verändernden Lebensverhältnissen zahlen. Gerade bei solch geringer Tilgung von 1-2% kann man die Rate auch nicht wirklich (bzw. gar nicht) nach unten anpassen. Sollte sich an der Lebenssituation also irgendetwas ändern (bei einem hohen Gehalt würde ich davon ausgehen, beim nächsten Arbeitgeber eher weniger zu verdienen), kann das von heute auf Morgen den Ruin bedeuten (Haus verkaufen, Vorfälligkeitsentschädigung zahlen, was auch immer). Wenn man "nur" Miete zahlt, kann man da viel flexibler reagieren.

Ich will dabei natürlich nicht generell vom Immobilienkauf abraten. Ich finanziere selbst eine Immobilie, allerdings unter komplett anderen Voraussetzungen (deutlich günstiger da komplett andere Region, Abzahlung in 10 Jahren). In diesem konkreten Fall von PoP geht es allerdings um Dimensionen, die heute nicht sicher planbar sind mit den dargelegten finanziellen Mitteln. Nur darum geht es mir. Dann ist es aus meiner Sicht besser, lieber mit "leeren Händen", also ohne Immobilie, dafür aber wesentlich sicherer, als mit so einer erdrückenden Schuldenlast da zustehen.

>Hier sollte man sich natürlich nicht blank machen. Was machst du aber mit dem mehr an Cash, welches aus dem nicht eingebrachten EK besteht? Der einzig sinnvolle Weg ist ja, dieses anzulegen, womit sich zumindest höhere Renditen erzielen lassen würden. Dann steht dir dieses aber auch nicht zur Verfügung.

Klar, das ist natürlich richtig. Immobilien müssen ja auch nicht verkehrt sein. Es gibt sicher zahlreiche gute Immobilien in aufstrebenden Gebieten Deutschlands, die sich super vermieten lassen. Die Kosten dann vielleicht 150000€ und lassen sich mit einer Rate von 800€ über 15 Jahre abzahlen. Danach hat man im besten Fall ein Objekt, das Geld abwirft, ob nun durch Verkauf oder Vermietung. (So einfach ist es sicher nicht, aber der Punkt ist klar, denke ich :-))


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