Thema:
Re:Zu deiner Rechnung bzgl. Miete vs. Kauf: flat
Autor: PoP
Datum:11.04.16 14:26
Antwort auf:Zu deiner Rechnung bzgl. Miete vs. Kauf: von ID

>Deine Immobilie kostet 650000€. Dazu kommen dann nochmal ca. 15% Nebenkosten beim Kauf (k.A., ob das in München eher mehr ist), also ca. 100000€.

3.5% Grunderwerbssteuer, 2,5% Grundbucheintrag und Notar (kein Makler da direkt vom Bauträger). Da liegt deine Rechnung ziemlich weit drüber...

>Und natürlich, nicht zu vergessen, die Zinsen. Momentan also so um die 2%/Jahr. Ich weiß nicht, mit welcher Rate du abzahlen möchtest. Um auf 1,5% Tilgung zu kommen, würdest du, dein EK eingerechnet, bei ca. 1800€/Monat herauskommen. Damit zahlst du in 30 Jahren 270000€ Zinsen, wenn man davon ausgeht, dass die 2% auch in 30 Jahren noch gelten - was extrem unwahrscheinlich ist.
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>Vom besten Fall ausgegangen (2% über 30 Jahre) hättest du also in 30 Jahren 650000€ + 100000€ + 270000€ für die Immobilie ausgegeben, insgesamt also etwas über 1 Mio Euro, 100% mehr als für deine Mietwohnung. Wenn du jetzt noch bedenkst, dass du in den 30 Jahren garantiert irgendwelche Reparaturen hast und ganz viele weitere Kosten, die du als Mieter nicht haben wirst, siehst du die 500000€ Miete vielleicht mit anderen Augen.
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>Mieten heißt auch immer unabhängig sein. Wenn du deinen Job, den du mit dem gleichen Gehalt auch für die nächsten 30 Jahre haben musst, dann doch mal in 10 Jahren verlieren solltest und die Bude nicht mehr zahlen kannst, hast du definitiv ein Problem. Falls du deinen Kredit vorzeitig ablösen musst, durch Verkauf der Immobilien beispielsweise, wird eine Vorfälligkeitsentschädigung an die Bank fällig, die bei deinem Kreditvolumen ebenfalls enorm wäre.
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>Ich würde mir das alles nochmal gründlich durch den Kopf gehen lassen und vor allem mal einen unabhängigen Berater fragen. Auch wenn du überdurchschnittlich viel verdienst, heißt das nicht, dass du dir die noch viel überdurchschnittlicheren Immobilienpreise auch so leisten kannst, dass du nebenbei auch noch dein Leben in vollen Zügen genießen kannst. Letzteres hat gerade mit Kindern bei mir die absolut oberste Priorität.
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>Übrigens:
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>Wenn die Zinsen in 10 Jahren auf 4% steigen, würdest du deine Restschuld, die dann immer noch bei weit über 500000€ liegt, nicht mehr mit den 1800€ abzahlen können, weil du dann unter 1% Tilgung rutscht. Mit 1% Tilgung würdest du in den 20 Jahren 370000€ Zinsen zahlen, insgesamt über 30 Jahre also rund 500000€. Und du hättest zudem noch eine Restschuld von über 350000€, die du deinen Kindern vererbst.
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>Lässt sich auch alles sehr gut hier nachrechnen:
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>[http://www.zinsen-berechnen.de/hypothekenrechner.php]


Ja, ich rechne auch gerade wie verrückt diverse Ansätze, aber hab jetzt einen unabhängigen Finanzberater kontaktiert der mir mal die Augen öffnen soll. Ich werde nichts erzwingen, wenn mir sogar der Provisionsbasierte Finanztyp davon abrät....aber ich hab das Gefühl das man manchmal auch ein Risiko eingehen sollte.

Alle meine Verwandten die ein Haus gekauft haben, raten mir das ich nicht zu ängstlich sein soll. Ich kann auch wenn es mal turbulent werden sollte mit Unterstützung von Bruder, Onkel etc. fest rechnen. Bin also nicht generell ganz auf mich alleine gestellt...

Und wenn die finanzierung dann später tatsächlich nicht klappt dann hat man 15 Jahre in einer geilen Bude gelebt, und das ist ja auch nicht unbedingt eine verlorene Zeit...


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