Thema:
Genial flat
Autor: Sahasrahla
Datum:08.08.15 07:56
Antwort auf:Compton, Dr. Dre ist draussen von Scarface

Hab mir das Teil gestern auf den Mp3 Player gezogen, eine schöne eiskalte Sangria mit Obst angerichtet, mich im Dunklen auf den Balkon bei 27°C und einer schönen Brise gesetzt und war ein Stündchen mit Dre in Compton 2015 unterwegs. It was a hell of a ride!

Extrem komplexe vielschichtige Beats, Dre mit einem ultrafreshen Flow, perfekte Mischung aus neuem Talent und alten Freunden. Jeder Track geht nahtlos in den nächsten über, bis man am Ende mit Dre da steht, in den Sternenhimmel schaut, an Eazy, Ren und Yella denkt und dann den Vorhang fallen lässt. Ein würdiger Abgang für den Doctor. Applaus.

Wer hier Chronic und 2001 erwartet oder erhofft hat, lebt 16 bis 21 Jahre in der Vergangenheit. Das ist die Dre Evolution auf ihrem höchsten Punkt, komplett relevant und der Blueprint für ein Hip Hop Album 2015. Ja, bei so einem wahnsinnigen Flow und so einer energiegeladenen Delivery hätte man sich mehr Dre Verse gewünscht. Aber hätten es mehr sein sollen?
Dre lässt einen zurück mit dem Gefühl: Der kann es immer noch. Doch Dre ist kein Rapper, er schreibt keine Texte,  er lässt sich für jeden Song coachen, in diesem Fall maßgeblich von Kendrick. Ein ehrliches Album kann nur ein Compilation Album sein, dem er seinen Stempel aufdrückt, das Rappen aber zum größten Teil seinen Protegés überlässt. Er ist nicht mal unbedingt ein Producer. Ich hab noch nicht in die Credits geschaut, aber Premo war ja auch dabei. Dres große Gabe ist das Zusammenstellen eines Gesamtwerkes, wo jeder Track, jeder Verse, jede Drum ihren Platz hat. Das ist ihm hier mal wieder so richtig gelungen. Danke Doc, ich werde noch öfters mitfahren.


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