Thema:
Heute, 20:15 Uhr, 3sat "Verspielte Welt" (Doku, 45min) flat
Autor: Suttree
Datum:07.05.15 17:57
Antwort auf:TTT - Der TV-Tip-Thread 7 von KemoSabe

"Die Gamification unseres Lebens

Alle spielen - überall: Zu Hause, in der U-Bahn, in der Mittagspause, am Rechner, auf dem Tablet oder dem Smartphone. Aber weshalb?

Warum ist man motivierter zu joggen, wenn einen dabei eine Spiele-App auf dem Smartphone unterstützt? Die Idee heißt "Gamification": Wenn sie lästige Aufgaben spielerisch angehen, lassen sich Menschen zu Tätigkeiten motivieren, die sie sonst eher langweilen.

Studien von Verhaltensökonomen zeigen, dass vor allem bei jüngeren Generationen eine Werteverschiebung stattfindet, die Folgen für Anreizsysteme hat. Motivation wie das Streben nach Geld oder Erfolg treten in den Hintergrund, wichtiger werden sinnstiftende Tätigkeiten. Genau hier wollen Experten ansetzen, wenn sie fordern, Gamification stärker in den Alltag zu integrieren. Das Zauberwort dabei heißt "Instant Feedback": Die Leistung des Nutzers wird unmittelbar bewertet. Ist er erfolgreich, wird er belohnt. Ist er es nicht, erfährt er genau, wo er sich verbessern muss.

Leben, lernen und arbeiten wir besser, wenn der Alltag wie ein Computerspiel funktioniert? Oder wird Gamification zum Überwachungstool in einer Welt, in der virtueller und realer Wettbewerb verschmelzen und die Jagd nach dem Highscore nie endet?"



Könnte ja ganz interessant bzw. gruselig werden. Im Anschluß, also um 21.00 Uhr, gibt's noch die Scobel Diskussionsrunde zum Thema: Digitale Demokratie


" Bringt die globale Digitalisierung mehr Freiheit oder unterläuft der in vielen Bereichen unkontrollierbare, rasende technische Wandel die Demokratie nicht vielmehr? Wer kontrolliert und beherrscht da wen? Und wer schafft die Rahmenbedingungen dafür?

"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit" - Immanuel Kants Ideal eines aufgeklärten Bürgers, formuliert im Jahr 1784, scheint in modernen Demokratien längst Realität zu sein. Aber wie gut informiert und wissend ist der moderne Bürger tatsächlich, was die fundamentale und revolutionäre technologische Entwicklung der Gegenwart betrifft, die Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche auf unserem Planeten?

Mit der "digitalen Revolution" ist für Netz-Visionäre das Universum der uneingeschränkten Freiheit, Gleichheit und unbegrenzten Möglichkeiten eingetreten. Wer fragt da noch nach Demokratie?

Auf der re:publica in Berlin, dem Weltforum für Netzaktivisten und -experten treffen sich Anfang Mai (5.-7.5.) Fachleute aus der ganzen Welt. Dieses Jahr lautet das Motto: "Finding Europe".

Aus diesem Anlass diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen unter anderem folgende Fragen:
Wie wendet man nationale Gesetze auf ein globales System an?
Warum ist Deutschland so klar im Rückstand was die digitale Infrastruktur angeht?
Welche Rolle spielt Europa im Netz?
Wie lange können wir es uns noch leisten, dass politische Entscheidungsträger in Sachen digitale Gesellschaft so ahnungslos also unaufgeklärt sind?
Was macht digitale Medienkompetenz wirklich aus und wie ist sie zu erlangen?"


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