Thema:
Re:Als Anwalt muss man ein dickes Fell haben flat
Autor: Melanie
Datum:01.05.15 02:21
Antwort auf:Re:Als Anwalt muss man ein dickes Fell haben von Droog


>Will auch bei diesen Grundsätzlichkietn garnicht gegen argnumentieren. Aber was heißt hier Staatsanwaltschaft ärgern? Demontiert der Mandant sich dann nicht meistens auch selbst bzw lässt sich so richtig in die Scheiße reiten? Irgendwo kann auch ein Top-Anwalt keine Magie mehr betreiben oder dann Schaden abwenden.

In den USA ist das Risiko halt immer ein bisschen das Strafmass. Wenn ich einen Mandanten habe und einen Plea Deal mit der Staatsanwaltschaft mache, dann einigen wir uns auf die Anklagepunkte, streichen gegebenenfalls welche, und dann legt die Staatsanwaltschaft mir einen Vorschlag zum Strafmass vor, welchen ich zu meinem Mandanten bringe. Der kann das dann akzeptieren - oder auch nicht. Wenn wir uns dann einigen, muss der Richter das noch absegnen. Das spart natuerlich Zeit und Resourcen, in Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren, wo dann im Falle des Schuldspruchs u.U. der Richter das Strafmass bestimmt, welches dann wahrscheinlich haerter sein wird.

Da das Recht auf ein Verfahren aber eines unserer Grundrechte ist, reitet sich da auch kein Mandant irgendwie irgendwo hinein, das wird nunmal akzeptiert. Sicher, der Richter/Staatsanwaltschaft/Verteider werden nicht unbedingt begeistert sein, aber naja.

Ich moechte aber schon behaupten, dass ein Anwalt doch recht viel heraussreissen kann, gerade bei einem Jury Trial. Du weisst wirklich nie, was die Leute entscheiden, wenn das Urteil verlesen wird. Und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es kaum einen stressigeren Moment gibt, als die paar Sekunden, bevor das Urteil kommt. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie uebel das fuer meine Mandanten ist.

Melanie


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