Thema:
Re:Und das ist traurige ist ... flat
Autor: Komasaschi
Datum:26.03.15 18:13
Antwort auf:Re:Und das ist traurige ist ... von cis!one

>Ich will gar nicht unbedingt auf die politische Richtung hinaus, sondern einfach auf das Lebensgefühl. Damals in 80er konntest direkt mit den fremden Leuten auf der Straße quatschen, die irgendwie Hip Hop aussahen. Von den geilen Jams gar nicht zu reden ...
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>Und heute geht es direkt mit "Huhrensohn" usw. los ...
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>Wenn du Kolle losgelöst konsumierst, kann ich verstehen, dass du Spaß daran hast. Aber wenn ich mir die ganzen 13 Jährigem Kids in FB / Schulhof, Straße anhöre, die nur noch Huhrensohn, vergasen, geh dich erhängen usw. labern, wird mir echt schlecht.
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>Besonders krass wird es, wenn es noch um Kurden, Araber usw. geht. Da drehen die Kids ja echt durch und machen ja gerade auf extrem religiös :(
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>Und wenn ich tatsächlich Bushidos, Kolles und Farid Bangs private Meinungen so höre, dann vergeht mir wirklich die Lust an deren Musik. Da kann ich dann auch privates von der Musik nicht mehr trennen.
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>Und was Kolle privat an Verschwörungstheorien labert, ist für mich absoluter Schrott und macht.


Ich kann Dich voll verstehen. Wer in den 90ern diverse Jams begeistert besucht hat, wird bestätigen können, dass Rap damals noch eine Lebenseinstellung sein konnte und alle Beteiligten gemeinsam für eine gute Sache gestanden und auch gekämpft haben. Die Community bestand größtenteils aus angenehmen Zeitgenossen, man konnte sich dort wohlfühlen und hatte eine sorglose, ungezwunge Zeit.

Von all dem ist nichts mehr übrig. Klar gibt's noch gute Ausnahmekünstler, die zum Glück ihr eigenes Ding machen und sich auch Respekt verdienen und wo man sich als "Fan" nicht schämen muss. Aber das ist eben die Ausnahme, der Großteil ist pubertäre, seelenlose Scheiße um die ein Haufen ahnungsloser Affen tanzt.

Aber wie will man das jemandem vermitteln, der zu der Zeit damals noch nicht einmal auf der Welt war?

Ich finds schwierig und am Ende kann man nur froh sein, die goldene Ära am eigenen Leibe erfahren zu haben.

Ich bin alt.


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