Thema:
Re:Hier mal wieder ein paar gute Sichtweisen und Argumente flat
Autor: _bla_
Datum:17.09.14 21:27
Antwort auf:Hier mal wieder ein paar gute Sichtweisen und Argumente von jokerone

>[http://www.nachdenkseiten.de/?p=23158#more-23158]

Ich finde die Nachdenkenseiten meistens und auch in diesem Artikel leider immer wieder "Pseudokritisch". Sehr kritisch gegenüber dessen, was sie als Meinung der Mainstreammedien meinen identifiziert zu haben, aber oftmals völlig unkritisch den eigenen Alternativthesen gegenüber.

So wird dann völlig übersehen, das viele Journalisten ähnliche Verflechtungen auch mit Russland haben. Wo es auf der eine Seite die Atlantikbrücke gibt, existieren auf der anderen Seiten eben auch der Petersburger Dialog, die Potsdammer Begegnungen oder der Deutsch-Russischer Austausch, usw.

Bei den USA reichen natürlich die privaten Überlegungen irgendwelcher angeblich einflussreicher Berater um zu belegen, das die USA nach der Weltherrschaft streben, während man bei ähnlich absurden Äußerungen einflussreicher russischer Berater selbstverständlich als alberne Privatmeinungen der jeweiligen Berater ansieht und nicht als Positionen der russischen Regierung.

Aus 5 Mrd. USD ganz allgemein für die Stärkung der Demokratie in der Ukraine werden bei den Nachdenkseiten mal eben 5 Mrd. USD für die Destabilisierung der Ukraine. In wieweit hier tatsächlich destabilisierend gewirkt wurde und in wie weit es tatsächlich zu einer Stärkung demokratischer Strukturen gekommen ist, das spielt keine Rolle mehr. Die USA sind böse und deshalb kann das Geld nur für Destabilisierung geflossen sein. Das der Wunschkandidat der USA auch Ministerpräsident geworden ist, reicht aus damit die Nachdenkseiten davon ausgehen, dass er eingesetzt wurde und nicht etwa aufgrund demokratischer Prozesse in dieses Amt gewählt wurde. Diese These anhand weiterer Belege zu prüfen, das ist den Nachdenkseiten offenbar zu aufwendig, denn es passt ja auch ohnehin ins Weltbild, da muss man ja nicht mehr so genau hinschauen.

Ähnlich sieht es mit der Konfrontationkursthese aus. Es wird so getan, als ob EU, NATO und USA einen extremen Konfrontationskurs fahren, obwohl sie tatsächlich doch sehr viel auf Dialog setzen und die bisher verhängten Sanktionen relativ zahm sind und man praktisch von Anfang an klargemacht hat, das man nicht militärisch eingreifen wird.


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